In der Schweizer Tradition der zunächst verkannten und erst spät zu Ehren gekommenen großen Autoren wie Robert Walser, Friedrich Glauser und Albin Zollinger gilt es einen weiteren hochkarätigen Schriftsteller zu entdecken: den Sprachkünstler und Erinnerungsmagier Kuno Raeber. Der eigenwillige und sprachbesessene Autor verarbeitete literarisch die großen Themen der Weltgeschichte: von Rom und Konstantinopel bis zu den Totenritualen der alten Ägypter und dem Maya-Kult der Azteken.
Christiane Wyrwa Livres





Kuno Raeber würdigte in seiner Karriere das Werk zeitgenössischer Kollegen und verfasste Texte zu Jubiläen sowie Erinnerungen an persönliche Freundschaften, wie zu Ingeborg Bachmann. Zudem sind Aufsätze über geschichtliche Figuren und Raebers Engagement in Politik, Kultur und Sprache der Schweiz enthalten.
Die Anthologie präsentiert literarische Texte von Frauen aus verschiedenen Ländern vom Mittelalter bis zur Gegenwart, die Gesellschaftsvisionen entwerfen. Sie umfasst Werke von Autorinnen wie Christine de Pizan und Margaret Atwood, mit Fokus auf Frauen und deren Ideen. Die Erzählung „Sultanas Traum“ von Rokeya Sakhawat Hossain wird vollständig übersetzt. Eine Doppelcoda thematisiert Frauenutopie im 21. Jahrhundert.
John Keats, der jüngste der großen englischen Romantiker, wurde 1795 in London geboren und starb 1821 in Rom an Tuberkulose. Sein kurzes Leben steht im Schatten seiner Dichtung, die ihn zu einem der bedeutendsten Dichter der Weltliteratur erhebt. In wenigen Jahren schuf er ein schmal, aber vielseitiges Werk, dessen sprachliche Vollkommenheit über historische Wandlungen hinweg neue Generationen von Lesern begeistert. Keats nimmt innerhalb der romantischen Dichtung eine besondere Stellung ein. Aufgrund begrenzter Bildungsmöglichkeiten erlernte er die damalige Weltanschauung vorwiegend durch Dichtung und konzentrierte sich früh auf den „äußeren Schmuck“ der Sprache. Seine medizinische Ausbildung prägte seine Vorstellung von dichterischer Sprache als Transformationskraft, ähnlich den „ätherischen“ Kräften der Chemie. Der romantische Fokus auf die Schöpferkraft des Individuums wandelt sich bei Keats zur „Destillationskraft“ poetischer Sprache. Shakespeare wird für ihn zur Leitfigur, da seine Werke keine Rückschlüsse auf persönliche Meinungen zulassen. In einem entscheidenden Jahr sagt Keats, er habe keine persönliche Identität, sondern lebe in vielen Welten. Diese poetischen Dimensionen lassen die Konturen des Ich schwinden, was am Ende seines Lebens in Konflikt mit seiner Liebe gerät, die einen erkennbaren Menschen fordert. Zum zweihundertsten Geburtstag von Keats soll dieses Buch Wege zum Genuss seines großen Werkes eröffnen.
Sowohl bei romantischen Gedichten über die Imagination wie bei modernen Gedichten über Dichtung wurde von der Forschung ein Zusammenfallen von Prozeß und Produkt der Reflexion als Charakteristikum beobachtet. Die vorliegende Arbeit versucht, diese Übereinstimmung zu erhellen, indem sie zunächst erklärt, wo und wie im dichterischen Werk von Wordsworth und Keats über Dichtung gesprochen wird. Anschließend werden die Ergebnisse in Beziehung zu Definitionsversuchen der Eigengesetzlichkeit von Gedichten über Dichtung gesetzt. Es zeigt sich, daß das Verhältnis von Dichtungstheorie und Erkenntnistheorie die entscheidende Rolle bei den Übereinstimmungen und Abweichungen spielt.