Die Lehre Epikurs erfährt zunehmend Beachtung, doch auch die Geschichte des Epikureismus, besonders in der Kaiserzeit, ist von Interesse. Trotz des wachsenden Strebens nach Transzendenz in der Spätantike bleibt Epikurs diesseitig orientierte Philosophie relevant. Eine Analyse paganer und christlicher Autoren zeigt, dass insbesondere Epikurs' Ethik und deren praktische Lebenshilfe als Teil einer „praeparatio philosophica“ überdauert haben, ins Mittelalter überliefert wurden und in der Renaissance wieder auflebten. Die Vorträge in diesem Band untersuchen die Tradition des Epikureismus von der späten Republik bis zur Renaissance. Die Themen umfassen unter anderem die Verbindung von Poesie, Mythos und Geschichte bei Philodemos, die Rolle Senecas als Nachfolger Philodems, den Einfluss des Epikureismus in der römischen Gesellschaft der Kaiserzeit sowie neue epikureische Texte aus Oinoanda. Weitere Beiträge befassen sich mit der epikureischen Theologie, der Überlieferung des Wissens im Medioplatonismus, und der Beziehung zwischen Philon von Alexandria und dem Epikureismus. Auch die Auseinandersetzungen von Augustinus mit der Lehre Epikurs und die Rezeption des Epikureismus bei Origenes werden thematisiert. Schließlich wird die Präsenz Epikurs in der Renaissance und in Raffaels „Schule von Athen“ beleuchtet.
Michael Erler Livres






Schwabe Epicurea Herausgegeben von Michael Erler und Wolfgang Rother In dieser Reihe erscheinen Texte, Kommentare und Studien zu Epikur und zur epikureischen Tradition bis zur Neuzeit. Dem wissenschaftlichen Beirat gehören an: Graziano Arrighetti (Pisa), Jürgen Hammerstaedt (Köln), Carlos Levy (Paris), Anthony A. Long (University of California, Berkeley), Francesca Longo Auricchio (Napoli), Antony McKenna (Saint-étienne), Günther Mensching (Hannover), Martin Mulsow (Erfurt), Dirk Obbink (Oxford), Gianni Paganini (Vercelli), David Sedley (Christs College, Cambridge), Edoardo Tortarolo (Vercelli) Die Reihe ist offen für die internationale Forschung. Die Bücher können in Deutsch, Englisch, Französisch oder Italienisch abgefasst werden.
Argument und literarische Form in antiker Philosophie
Akten des 3. Kongresses der Gesellschaft für antike Philosophie 2010
- 620pages
- 22 heures de lecture
In der modernen Universität werden Literatur, Philologie und Philosophie als unterschiedliche Bereiche betrachtet. Damit wird eine im 19. und 20. Jahrhundert zunehmende Entfremdung zwischen der Erforschung antiker Philosophie und Philologie manifest, die den ursprünglichen Gegebenheiten in der Antike keineswegs gerecht wird. Denn die Philosophie entwickelt sich in Griechenland und Rom in enger Verbindung mit und oft in einem Spannungsverhältnis zu unterschiedlichen literarischen Genres. Dies hat zur Folge, dass die Autoren und Interpreten infolge der Wahl bestimmter Gattungen als Medium philosophischer Botschaften neben der eigentlichen Argumentation auch Darstellungsformen der jeweiligen Gattungen zu würdigen haben. Dieses oft spannungsvolle Verhältnis von philosophischem Argument und literarischer Form auszuleuchten hatte sich der 3. Kongress der Gesellschaft für antike Philosophie vorgenommen. In Vorträgen und Diskussionsrunden von Philosophen und Philologen wurde diese Frage unter verschiedenen Aspekten mit Blick auf antike Philosophen verschiedener Epochen lebendig diskutiert. Dieser Band, der den Großteil dieser Beiträge versammelt, mag einen Eindruck von der Diskussion vermitteln und Philologen, Philosophen und an der Antike Interessierte zu weiteren Überlegungen anregen.
Sokrates in der Höhle
Aspekte praktischer Ethik im Platonismus der Kaiserzeit
Sokrates hat als Figur in der kaiserzeitlichen Philosophie nicht zuletzt auch bei der Auseinandersetzung mit dem Christentum eine Rolle gespielt. Dass dies auch fur Aspekte der praktischen Ethik gilt, die mit seinem Namen verbunden werden, ist mit Blick auf die wachsende Jenseitsorientierung der kaiserzeitlichen, platonisch dominierten Philosophie bestritten worden. Michael Erler zeigt, dass die von Sokrates im Gorgias als 'wahre Politik' bezeichnete praktische Anwendung philosophischer Methoden gleichwohl auch im spateren Platonismus eine Rolle spielte und als Hilfestellung fur das Leben im Diesseits letztlich der Befreiung der Seele fur das Jenseits diente.
Der Band bietet eine verständlich geschriebene Darstellung der Philosophie der frühen und klassischen griechischen Antike. Ausgewiesene Fachgelehrte führen jeweils in die uns bekannten großen Philosophen, aber auch in einige der sonst kaum behandelten, aber dennoch interessanten Denker ein. So entsteht ein um neue Aspekte und Fragestellungen bereichertes Spektrum dieser für die Philosophiegeschichte maßgeblichen Periode. schovat popis
Platon
- 252pages
- 9 heures de lecture
Platon kommt neben Aristoteles unter den Philosophen der Antike der erste Rang zu. Seine Schriften zählen zu den bedeutendsten Werken nicht bloß der Philosophie, sondern der Weltliteratur. Michael Erler führt in diesem Buch in Leben und Werk Platons ein , interpretiert ausführlich die Werke, zeichnet die zugrundeliegenden Fragestellungen nach und skizziert die gewaltige Wirkungsgeschichte.
Die Dynamik der modernen Familie
- 160pages
- 6 heures de lecture
Es fällt schwer, heute von „der Familie“ zu sprechen, da das traditionelle Familienmodell grundlegenden Veränderungen unterliegt. Der Wandel familialer Lebensformen zeigt sich im veränderten Verhältnis zwischen Eltern und Kindern. In den letzten 25 Jahren haben sich soziale Lebensbedingungen für Kinder verändert, was sich in der Zunahme von Ein-Eltern-Familien, nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften, kinderlosen Paaren und Alleinlebenden äußert. Der Rückgang der Kinderzahl führt zudem zu einem Verlust von Geschwisterbeziehungen. Die Maßstäbe für Normalität und abweichendes Verhalten haben sich ebenfalls gewandelt. Diese Entwicklungen stellen Institutionen, die sich mit familienspezifischen Schwierigkeiten befassen, vor neue Herausforderungen in Bezug auf optimale Hilfen und angemessene Reaktionen auf biographische Veränderungen. Das Buch behandelt die Ergebnisse einer quantitativen und qualitativen Studie zu familialen Lebensformen in Deutschland, deren Stabilität und Veränderungen sowie die Motive für die Wahl einer bestimmten Familienform. Die Kapitel umfassen die Einführung in die Institution Familie, die Zielsetzung der Untersuchung, verschiedene familiale Lebensformen, die Dynamik des Familienlebens, Gründe für diese Dynamik und das Fazit über die moderne Familie. Ein Anhang rundet die Darstellung ab.
Der Sinn der Aporien in den Dialogen Platons
Übungsstücke zur Anleitung im philosophischen Denken
In der 1968 gegründeten Reihe erscheinen Monographien aus den Gebieten der Griechischen und Lateinischen Philologie sowie der Alten Geschichte. Die Bände weisen eine große Vielzahl von Themen auf: neben sprachlichen, textkritischen oder gattungsgeschichtlichen philologischen Untersuchungen stehen sozial-, politik-, finanz- und kulturgeschichtliche Arbeiten aus der Klassischen Antike und der Spätantike. Entscheidend für die Aufnahme ist die Qualität einer Arbeit; besonderen Wert legen die Herausgeber auf eine umfassende Heranziehung der einschlägigen Texte und Quellen und deren sorgfältige kritische Auswertung.