Das Modell Japan zeigt eine zentral geteilte Wertorientierung: den Konsens der Harmonie. In dieser Diskussion wird der japanische Harmoniebegriff „wa“ als potenzielles Wert- und Erziehungskonzept betrachtet, das für westliche Gesellschaften in der postmodernen Krise adaptierbare Elemente bieten könnte. Die Beiträge beleuchten verschiedene Aspekte der japanischen Sozialisation und Erziehung. Schründer-Lenzen analysiert die Krise der Erziehung in Japan und Deutschland, während Ito die Rolle des „guten Kindes“ als Hoffnungsträger der Gesellschaft hinterfragt. Schubert thematisiert die „harmonische Kooperation“ in japanischen Kindergärten. Horio kritisiert die unidimensionale Meritokratie und den Konformismus in der Gesellschaft und Bildung. Ejima diskutiert die Wiederherstellung der Harmonie im Kontext von Todeskult und Schande. Decke-Cornill betrachtet Sozialisationsprozesse an Hochschulen. Mae untersucht das Japanische als „Sprache der Harmonie“ und die Formalisierung von Differenzen. Himeoka-Sumizawa beleuchtet den Weg zur Emanzipation der „guten Ehefrau und weisen Mutter“. Yoshizawa analysiert Gleichstellungsfragen in Studium und Beruf. Drinck beschreibt das Leben eines japanischen Sarariiman, während Yoshizawa N. die Identitätsgenese und den japanischen Narzißmus aus bildungsphilosophischer Sicht betrachtet. Fujikawa thematisiert die Harmonie der Psyche und Herbert diskutiert den Wertewandel in der Yakuza-Ethik.
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Schriftspracherwerb
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- 11 heures de lecture
Wie Kinder lesen und schreiben lernen ist bis heute Gegenstand von Kontroversen, die sich in unterschiedlichen Methoden der Gestaltung des Anfangsunterrichts widerspiegeln. Fibellehrgänge, Spracherfahrungsansatz und das Konzept 'Lesen durch Schreiben' sind die meist verbreiteten Konzepte, die systematisch dargestellt aber auch kritisch beleuchtet werden. Basis hierfür ist die Einbeziehung von Forschungsbefunden insbesondere aus der empirischen Unterrichtsforschung, durch die Grundstrukturen lernförderlichen Unterrichts für den Bereich des Schriftspracherwerbs deutlich werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei jenen Kindern, die Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb haben und in der Gefahr stehen, eine Lese-Rechtschreibschwäche zu entwickeln. Eine professionelle Wahrnehmung gerade dieser Risikogruppe setzt interdisziplinäre Kenntnisse und eine Vielfalt von methodisch-didaktischem Handlungswissen voraus. Im Zentrum stehen deshalb nicht nur die Vermittlung von theoretischen Basiskenntnissen zum Schriftspracherwerb, sondern ebenso Prävention, Diagnostik und Förderung bei Schwierigkeiten der Schriftsprachentwicklung.
Risikofaktoren kindlicher Entwicklung
Migration, Leistungsangst und Schulübergang
- 240pages
- 9 heures de lecture
Empirische pädagogische Forschung für die Primarstufe ist bisher selten in den Fokus erziehungswissenschaftlicher Arbeit genommen worden. Vor dem Hintergrund der PISA-Studien hat sich jedoch gezeigt, dass wesentliche Schulleistungen und Kompetenzen gerade im Grundschulalter nur unzureichend erlernt und vermittelt werden. Einen hochaktuellen Einblick in die Risikofelder der kindlichen Entwicklung im Grundschulalter legen die AutorInnen mit diesem Band vor. Den zentralen thematischen Schwerpunkt bilden Analysen zur Schulleistungsentwicklung von Kindern mit Migrationshintergrund, wobei dieser eine neuartige Erweiterung erfährt, indem auch die emotionalen und persönlichkeitsbezogenen Aspekte der Kompetenzentwicklung einbezogen werden. Zudem werden die Risiken dargestellt, die sich vielfach im Übergang von der Primarstufe zur Sekundarstufe I ergeben.
PISA und die Folgen für eine Programmatik des Schriftspracherwerbs - Eckpunkte des gegenwärtigen Verständnisses von Schriftspracherwerb - Struktur und Merkmale der deutschen Schriftsprache - Modelle von Schrift und Schreiben und ihre Konsequenzen für die Anfänge des Schreibenlernens - Der Leseprozess und seine Schwierigkeiten - Synopse aktueller und methodisch-didaktischer Konzepte des Schriftspracherwerbs - Methoden des Schriftspracherwerbs zwischen Programmatik und Empirie - Legasthenie - Lese-Rechtschreibschwäche - Risikokinder - Schwierigkeiten des Schriftspracherwerbs rechtzeitig erkennen und gezielt helfen