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Erwin Sonderegger

    Der spekulative Aristoteles
    Aristoteles, Metaphysik Z
    Zur Funktion der Chora in Platons Timaios und des Äthers in Kants Übergangsschrift
    Aristoteles, Metaphysik Z 1 - 12
    Proklos, Grundkurs über Einheit
    Zur mittelalterlichen Herkunft einiger Theoreme in der modernen Aristoteles-Interpretation
    • Zur mittelalterlichen Herkunft einiger Theoreme in der modernen Aristoteles-Interpretation

      Eine Fallstudie anhand der Kommentare von Albertus Magnus und Thomas von Aquin zu Aristoteles' Metaphysik XII

      • 126pages
      • 5 heures de lecture

      Die Studie untersucht, wie die Rezeption von Aristoteles' Texten in verschiedenen kulturellen Kontexten zu Missverständnissen und Umformungen geführt hat, die bis heute als authentische Ansichten des Philosophen gelten. Besonderes Augenmerk liegt auf der Metaphysik der Substanz und deren theologischen Implikationen, die durch pseudo-aristotelische Texte beeinflusst wurden. Anhand der Kommentare von Albertus Magnus und Thomas von Aquin zu Metaphysik XII wird diese Wirkung der Rezeption belegt, während gleichzeitig ein Paradigmenwechsel in der Theologie der beiden Denker aufgezeigt wird.

      Zur mittelalterlichen Herkunft einiger Theoreme in der modernen Aristoteles-Interpretation
    • Wer damit rechnet, dass unsere faktische Erfahrung auf etwas beruhen muss, das nicht selbst wieder Erfahrung ist, kann zur Frage gedrängt werden, was den Übergang vom Einen zum Anderen ermögliche und wie dieser Übergang zustandekomme. Sowohl Platon als auch Kant haben diesen Übergang thematisiert, jener im , Timaios’, dieser im , Opus postumum’. Platons Dialog ist durch zwei Götteranrufungen in zwei inhaltlich sich ergänzende Teile geteilt. Der erste Teil zeigt die Welt unter rein noetischen Voraussetzungen (eingekleidet in die Geschichte der Tätigkeit des Demiurgen). Vergleichbar dazu legt Kant in seinem Werk , Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft’ das Apriori für die Naturwissenschaft dar. In der Einleitung zum zweiten Teil des Dialogs führt Platon die Chora und einen neuen Typ von Grund ein, den man den Sachzwang nennen könnte. Diese zwei Ergänzungen zu den anfangs vorgestellten Voraussetzungen ermöglichen es ihm, im zweiten Teil des Dialogs die faktische Welt darzustellen, die Welt mit oder in der Chora. Dem entspricht im , Opus postumum’ die Einführung des Äthers, der, wie Platons Chora, es erlaubt, von der rein noetischen zum empirischen Welt überzugehen.

      Zur Funktion der Chora in Platons Timaios und des Äthers in Kants Übergangsschrift
    • Es ist üblich anzunehmen, dass Aristoteles im Buch Z der Metaphysik eine Theorie der Substanz vorstellt. Wer jedoch das Problemfeld aufsucht, in dem die Frage dieses Buches seine Wurzeln hat, stößt auf die Aporien, die Platon im Sophistes entwickelt, im Besonderen auf jene, die den Gast aus Elea in der Mitte des Dialogs dazu führt, die Frage zu stellen „Was sollen wir unter diesem eurem Ausdruck ‚sein‘ verstehen? Denn es ist klar, dass ihr das schon längst wisst, wir meinten zwar vorher auch es zu verstehen, jetzt aber sind wir Aporie darüber.“ Aristoteles wiederholt diese Frage, die Frage nach dem Sein, auf neuem Niveau und mit neuen Mitteln. In der Topik entwickelt er die „topische Einstellung,“ deren Gebrauch unterstützt wird durch einen neuen Begriffstyp, die Anführungen (z. B. „das, was du denkst, wenn du fragst ‚Was ist das?‘“). In Metaphysik Z konkretisiert er einen Teil der in Metaphysik ? Erst skizzierten Spekulation über ‚sein‘. Aus der Perspektive dieser Vorgeschichte ergibt sich, dass das Buch keineswegs die gewünschte Lehre enthält, die ihm auch heute noch viele, patristischen und mittelalterlichen Vorgaben folgend, unterstellen. Die hier vorgelegte Übersetzung mit Kommentar möchte ihren Beitrag zur Destruktion dieses Teils der Geschichte der Metaphysik leisten.

      Aristoteles, Metaphysik Z
    • Der spekulative Aristoteles

      • 185pages
      • 7 heures de lecture

      Wer sich mit dem Corpus Aristotelicum beschäftigt, profitiert einerseits von einer Fülle von Interpretationsvorschlagen einer langen Tradition, andererseits halt ihn diese in den Grundlinien einer Interpretation gefangen, die in der Spätantike und im Mittelalter festgelegt worden sind. Wenn es aber gelingt, den Blick aus der Fixierung auf die Substanzmetaphysik zu lösen, dann kann die aristotelische Spekulation über das Sein sichtbar werden. Dieser gemäß heißt sein, dass in einem einzelnen Gewahren gleichsam ein einzelner Punkt im Geflecht der Grundmeinungen einer Welt wirklich, wahr und seiend wird, indem er bemerkt wird. In zwei Beispielen (Metaphysik und Nikomachische Ethik) wird die Wirkung dieser Spekulation bei Aristoteles als Hintergrund konkreter Fragen nachgewiesen. Und hier wird die Relevanz dieser Spekulation für uns heute sichtbar. Wir können lernen, dass die Reflexion auf die Grundmeinungen unserer Welt möglich und notwendig ist; wir können die Einsicht gewinnen, dass die Unterschiedlichkeit der Welten respektiert werden muss - eine Einsicht mit politischen Folgen; und wir lernen hier einen Denkstil kennen, der dem sonst üblichen Behaupten überlegen ist.

      Der spekulative Aristoteles
    • Die Wahrnehmung von Aristoteles’ Metaphysik Λ als Theologie ergab sich vor allem aus der Rezeption des Textes, die gesteuert war durch neuplatonische Werke wie den Liber de Causis oder die Theologia Aristotelis , die man lange Zeit für Werke des Aristoteles hielt. Die langdauernde und einflussreiche Wirkungsgeschichte hat zu einer derartigen Konditionierung heutiger Leser geführt, dass ihre immanenten Schwierigkeiten übersehen werden. Beispielsweise wird fälschlicherweise immer noch behauptet, Aristoteles verwende den Ausdruck «unbewegter Beweger». Dergleichen legt es nahe, den Text mit neuen Augen zu lesen: Was spricht dagegen, ihn als rein spekulativen Entwurf über das Sein zu lesen, wo theologische Fragen zwar nicht sinnlos, aber doch sekundär werden? Und warum soll man im Sein nicht jene Noesis sehen, die es ermöglicht, dass sich Bemerktes im faktischen Bemerken in eine Welt einfügen und darin einen Platz ausfüllen kann? Für all jene Philosophen, Theologen oder Philologen, die sich aus der Umklammerung einer verkrusteten Wirkungsgeschichte lösen wollen und noch ein Gefühl für den Unterschied zwischen Text und Rezeption haben, kann diese Darstellung eine Befreiung bedeuten.

      Aristoteles' Metaphysik Λ [Lambda]: ein spekulativer Entwurf