In elf Kapiteln (beziehungsweise elf >>Reden<<) berichtet Tuavii über die Lebensgewohnheiten des Papalagi. Dabei geht es um >>das Fleischbedecken des Papalagi<< (die Kleidung), >>die steinernen Truhen, Steinspalten und steinernen Inseln<< (Häuser, Strassen und Städte), um das >>runde Metall und schwere Papier<<, die seine Augen leuchten machen (das Geld) und die vielen anderen Dinge, die er aufhäuft, um daran seinen Wert zu messen. Danach beschäftigt sich der Häuptling damit, wie der Papalagi mit seiner Zeit und mit Gott umgeht, mit seinen technischen Errungenschaften, die ihn beherrschen, wenngleich er sie zu beherrschen glaubt, seinem Beruf, den er hat und der ihn hat, um sich zuletzt über seine vielen Papiere zu wundern, in denen er seine vermeintlichen Weisheiten aufbewahrt, und >>die schwere Krankheit des Denkens<< zu beklagen. Scheurmanns Plädoyer für die Reinheit des unverfälschten Blicks und die Rückkehr zur Einfachheit des Lebens ist in einer schlichten Sprache gehalten und zumeist amüsant zu lesen. Geprägt von kindlicher Offenheit und Pietätlosigkeit lädt das Buch ein, die eigene westliche Lebensweise zu hinterfragen.
Winfried Hermann Livres






Und alles bleibt anders
Meine kleine Geschichte der Mobilität
Im Jahr 2011 dachte man: Jetzt gehen für die Autoindustrie die Lichter aus. Ein Grüner als Verkehrsminister in einem Grün geführten Kabinett! Aber es kommt immer anders. Und zweitens als man denkt. Das weiß Winne Hermann am besten. Vor Jahrzehnten hat er die Proteste gegen Stuttgart 21 mitbegründet. Nach dem gescheiterten Volksentscheid muss er das Projekt begleiten. Kritisch-konstruktiv! Als Enkel eines Bahnspediteurs erzählt er von seiner Kindheit im Güterbahnhof, von den tiefgreifenden Veränderungen des Transports und Verkehrs in den Fünfzigerjahren, vom Niedergang der Bahn und vom Durchbruch des Autos. Er verbindet die großen Themen der Verkehrspolitik mit seinen eigenen Lebenserfahrungen. Bestand und Wandel ziehen sich wie ein grüner Faden durch die Geschichte. Es geht ihm um eine neue Mobilitätskultur. Diesmal muss sie nachhaltig sein. Ein politisches Buch, das zugleich ein ganz persönliches ist!