Weißrussland und die Ukraine gelten als zweisprachig. Millionen von Menschen in beiden Ländern sprechen aber oft weder Weißrussisch bzw. Ukrainisch noch Russisch in Reinform. Vielmehr praktizieren sie eine gemischte weißrussisch-russische bzw. ukrainisch-russische Rede. Diese Mischungen aus genetisch eng verwandten Sprachen werden in Weißrussland Trasjanka und in der Ukraine Suržyk genannt. Der bekannte ukrainische Schriftsteller Jurij Andruchovyč hat das Phänomen in seiner Heimat als Blutschandekind des Bilingualismus angesprochen, also eine Metapher des Inzests kreiert. Darin klingt die verbreitete negative Bewertung der Sprachmischung an. Ihr ist der Band gewidmet. Er umfasst Beiträge von Autoren aus Weißrussland und der Ukraine sowie aus sieben anderen Ländern.
Gerd Hentschel Livres






Das Schlesische und seine Sprecher lski lekt i jego uytkownicy
Etablierung in der Gesellschaft, Attitüden, Vitalität der Germanismen Rozpowszechnienie, postawy spoeczne wobec lszczyzny, ywotno germanizmów w lekcie lskim
- 344pages
- 13 heures de lecture
Die Analyse untersucht die Verwendung von Schlesisch und Polnisch in Oberschlesien und korreliert unterschiedliche Sprachpräferenzen mit soziobiographischen Aspekten der Sprecher. Zudem wird die aktuelle Vitalität von Germanismen betrachtet, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in das Schlesische eingeflossen sind.
Der Band enthält dreizehn Studien zur Rolle der Sprache in der Bildung und Entwicklung von Nationen und Staaten. Der Schwerpunkt liegt auf Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Sechs Beiträge sind ausschließlich der Situation in Staaten gewidmet, die als Folge des Zusammenbruchs kommunistischer Regime in jüngster Zeit entstanden sind und zum Teil Schauplatz dramatischer Ereignisse waren, wie im Falle der Nachfolgestaaten der Sowjetunion und des alten Jugoslawien.
Variation und Stabilität in Kontaktvarietäten
- 107pages
- 4 heures de lecture
Belarusian trasjanka and Ukrainian suržyk
- 133pages
- 5 heures de lecture
This volume presents a sampling of papers devoted to different phenomena of Polish (and theoretical) morphology and syntax. The focus of attention of the Authors of the present volume is concentrated mostly on questions of syntactic and morphological analysis of Modern Standard Polish with exception of W. Mańczak's and (in part) G. Hentschel's articles, which take the diachronic perspective.
Die vorliegende Untersuchung befaßt sich mit dem Phänomen der phonischen, interlingualen Interferenz im Bereich der kompositen Zweisprachigkeit. Im Gegensatz zur koordinierten Zweisprachigkeit wird hier eine zweite, fremde Sprache auf der Basis einer ersten gelernt, die man Mutter- , Erst- oder Ausgangssprache nennt. Nicht zuletzt aufgrund struktureller Kontraste zwischen Erst- und Zweitsprache kommt es zu bestimmten Fehlleistungen bei Sprechern einer gegebenen Muttersprache im Erwerb bzw. in ihren Äußerungen in der zweiten Sprache. Für diese Arbeit ist das Polnische die Ausgangssprache, das Deutsch die Zweit- oder Zielsprache.
Die vorderen, labialen Vokale des Deutschen stellen für den Native-Speaker des Polnischen eine Hauptschwierigkeit dar in der fremdsprachlichen Erlernung der deutschen Lautung. Ausgehend von der Hypothese, dass der Lernende einer fremden Sprache nur das reproduzieren kann, was er wahrnimmt, wird untersucht, wie die deutschen Phone perzipiert werden. Die Ergebnisse werden verglichen mit dem verwandten Prozess der Übernahme dieser Laute in deutschen Lehnwörtern des Polnischen und auf dem Hintergrund der akustisch-phonetischen Struktur der deutschen und polnischen Vokale betrachtet.