Im alltäglichen Leben des Haushalts treffen wie in einem Brennglas ständig ökonomische, soziale, kulturelle und ökologische Aspekte zusammen. Hier haben sich die Menschen nicht nur mit den Auswirkungen des mit Postmoderne bezeichneten Wandels auseinanderzusetzen, sondern sie sind zugleich wichtige Akteure, die Chancen wahrnehmen; dies wird am Beispiel neuer Lebens- und Arbeitsformen in Industrieländern in Ost und West sowie in Entwicklungsländern deutlich. Ergebnisse der neuen Bewertung dieses elementaren gesellschaftlichen Lebensbereiches im Kontext des Überganges von der Industrie- zur postindustriellen Gesellschaft werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen aus Deutschland, den Niederlanden, Polen, Südafrika, Australien, den USA, Japan und den Vereinten Nationen unter verschiedenen Perspektiven dargestellt.
Irmintraut Richarz Livres






Über Länder und Zeiten hinweg war der Haushalt eine Basis für die Sicherung und Gestaltung menschlichen Daseins. Bildung vermittelte die Qualifikationen und Kompetenzen, die dafür erforderlich sind. Die dargestellten Entwicklungslinien der Wissenschaft und Bildung vom Haushalt bieten Einblicke in die Herausforderungen, denen Menschen durch sich verändernde Lebensverhältnisse gegenüberstanden. Vom vorindustriellen Zeitalter über die Industriezeit bis in die postindustrielle Welt wandelten sich die Funktionen von Oikos, Haus und Haushalt sowie die Stellung der darin lebenden Menschen. Diese Veränderungen standen im Kontext der jeweiligen Denk- und Betrachtungsweisen, die auch die auf den Haushalt bezogene Bildung beeinflussten. In der postindustriellen Zeit sind Wissenschaft und Bildung durch vielfältige Chancen und Risiken herausgefordert. Hierbei geht es nicht nur um Arbeitsplatzsorgen, sondern auch um den Umgang mit begrenzten Ressourcen und den Schutz der Umwelt. Die Ausführungen des Bandes bieten einen Überblick über den oft verkürzt verstandenen Wirklichkeitsbereich des Haushalts und verdeutlichen dessen Bedeutung für die Zukunft des Zusammenlebens in der Gesellschaft, insbesondere für Studierende, Lehrende und Berater, die sich mit diesen Fragen befassen.