Begegnungen
Kunstpädagogische Perspektiven auf Kunst- und Bildgeschichte






Kunstpädagogische Perspektiven auf Kunst- und Bildgeschichte
Kunst- und Bildgeschichte als kunstpädagogisches Bezugsfeld
Welt der Bilder – Sprache der Kunst
Das Verhältnis der Kunstpädagogik zu den Neuen Medien ist wenig entfaltet. Nur wenige Autorinnen oder Autoren schenken den neuen Bildapparaten die nötige Aufmerksamkeit. Während unsere Wahrnehmung von neuen und alten Medienbildern überformt wird, werden die Schulen gewaltig mit Hardware ausgestattet. Doch die medienpädagogische Kompetenz der in der Schule Agierenden bleibt dabei weit zurück. Die Rezeption der Medienbilder hat keine curriculare Verankerung und kein medienpädagogisches Fundament; die medienpraktischen Produktionen folgen oft situativen Setzungen. Das vorliegende Buch versucht im Rekurs auf medientheoretische Thesen und empirische Befunde der Kunstpädagogik Impulse zugunsten ihrer Medienbildung zu geben und weitere Forschungen anzustoßen. Dabei mündet das Plädoyer, in wesentlichen Abschnitten stets an schulische Praxiserfahrungen gekoppelt, in ein Bündel an Vorschlägen und Begründungen, den Computer im Kunstunterricht als ein Medium unter anderen zu nutzen. Mit einer konturierten Didaktik der Komplementarität werden Konsequenzen zugunsten einer komplex verstandenen Ästhetischen Bildung gezogen, bei der - ganz im Sinne der vorgetragenen These notwendiger Revalidierung - tradierte Medien neben die neuen treten.
Porträt und Landschaft – abstrakt und expressiv
Die Menschheit beraubt sich in einer noch nie gekannten Dimension ihrer eigenen Lebensgrundlagen. Nirgendwo wird dies so deutlich sichtbar wie im Landschaftsbild. Die vom Menschen bedingten Veränderungen übertreffen längst das Ausmaß des naturbedingten steten Wandels. Es lohnt sich, darüber zu reflektieren: Über den Menschen, über die Landschaft. Dies geschieht in den hier gezeigten fünf künstlerischen Positionen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Was für den einen Landschaft ist, kann von einem anderen als Porträt verstanden werden, was für den einen ein Porträt ist, kann von einem anderen als Landschaft verstanden werden. Porträt und Landschaft werden zu einem möglichen, unbestimmten Territorium, in dessen abstrakten und expressiven Formen wir nach verschiedenen Botschaften suchen können. Es liegt an uns, sie zu finden. Der Katalog begleitet die Ausstellung in der Tschechischen Republik und Deutschland.
Was das Unterrichtsfach Kunst betrifft, war die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts von der schrittweisen Etablierung einer wissenschaftlich fundierten Kunstpädagogik bestimmt, die die Fachentwicklung ganz entscheidend prägte. Diese Konsolidierung der Kunstpädagogik etablierte das Fach Kunst als ein gleichberechtigtes – und hat über begleitende Publikationen, Fachzeitschriften und Diskurse die schulische Kunstpädagogik herausragend weiter entwickelt und einen wertvollen Beitrag für die Bildung von Kindern und Jugendlichen geleistet. Ein entscheidender Betreiber dieses Prozesses war Gunter Otto. Im Band sind ganz unterschiedliche Beiträge von Weggefährten, Mitstreitern und jüngeren Fachvertreterinnen und Fachvertretern versammelt, die über Ottos Wirken und Nachwirken reflexive Auskunft geben. Dabei wird Gunter Otto mit seinen Impulsen für die Fachdidaktik des Unterrichtsfaches Kunst wie gleichzeitig für die allgemeine Didaktik und Schulpädagogik retrospektiv in den Blick genommen und es wird nach seinem Fortwirken in der gegenwärtigen Kunstpädagogik gefragt.
Wie kann in der Schule über Kunst, Musik, Literatur, Theater und Film gesprochen werden, um die ästhetische Erfahrung zu unterstützen und zu vertiefen? Diese zentrale Frage wird in dem vorliegenden Band behandelt, der grundlegende Ausführungen zur ästhetischen Theorie sowie Beiträge aus relevanten Fachdidaktiken versammelt. Im Schulunterricht wird das Spannungsverhältnis von Sprache und ästhetischer Erfahrung besonders deutlich, da er oft von einer rationalen Ergebnisorientierung geprägt ist. Dadurch werden Imagination, Emotion und subjektive Involviertheit, die für die ästhetische Erfahrung essenziell sind, zurückgedrängt. Die Beiträge sind nach den drei Fachdidaktiken gegliedert: Literaturdidaktik, Kunst- und Musikpädagogik. Zwei einleitende Beiträge von Martin Seel und Ursula Brandstätter legen die theoretischen Grundlagen und zeigen, dass Erkenntnisse der Ästhetik, insbesondere das Verhältnis von Sprache und Kunst, den Rahmen für die didaktischen Überlegungen bilden. Innerhalb der fachspezifischen Teile finden sich zunächst zwei Überblicksbeiträge, gefolgt von solchen, die sich auf spezifische Forschungsprojekte oder Problemaspekte konzentrieren. Zu diesem Buch erschien in der Zeitschrift „Musik & Bildung“ eine Rezension, die aufgrund urheberrechtlicher Gründe nicht zitiert werden darf, was bedauerlicherweise eine jahrzehntelange kollegiale Praxis durch den Schott Verlag beendet.