Norbert Sommer Livres






Rolle rückwärts mit Benedikt
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Statistiker im Vatikan führen genau Buch über die Reisetätigkeit von Johannes Paul II. im Mai 2002 teilte das Presseamt des Vatikans mit, der polnische Papst habe in seiner Amtszeit inzwischen 461 Menschen heilig gesprochen, 95 Pilgerreisen in 130 Länder unternommen und in Rom bei insgesamt 1037 öffentlichen Audienzen noch 16,4 Millionen Gläubige aus aller Welt angezogen. Doch wohin geht die katholische Kirche? Steht ihr Papst für Rückschritt oder Fortschritt? Er, der heftigen Protest der Vertreterinnen von Frauenanliegen auslöst, gilt gleichzeitig als Hoffnungsträger der Ökumene. Er, der innerkirchlich kritisiert wird wegen seines konservativen Kurses, erscheint gleichzeitig auf seinen Reisen als unermüdlicher Mahner für eine humane und gerechte Welt. Unter seiner Ägide werden Kritiker pauschal in die Ecke des Antichristen gestellt, während er entscheidend zum Ende des real existierenden Sozialismus wie auch zur wachsenden Kritik an Kapitalismus und Konsumismus beigetragen hat. Der Journalist Norbert Sommer, geboren 1940, hat den Papst auf vielen seiner Reisen begleitet. Unterhaltsam zeichnet er aus nächster Nähe ein detailreiches Porträt des „Weltreisenden in Sachen Kirche“ ohne die kritische Distanz zum wohl bekanntesten Menschen der Welt zu verlieren.
Haben wir eine Ökumene des Stillstands, ja sogar eine Ökumene des Rückschritts? Der ehemalige Kardinal von Wien, Franz König, zeitlebens ein Vorkämpfer für die Ökumene, sagte im April 2000, damals 95 Jahre alt, in einem Interview: „Wir sind in einer Umbruchszeit. Die säkularisierte Seite der westlichen Geschichte fragt nicht mehr: Bist du orthodox, bist du katholisch, bist du evangelisch, sondern: Gehörst du zu den Christen? Daher müssen die getrennten christlichen Kirchen zusammenrücken. Sonst werden sie zerrieben.“ Die gemeinsame Abendmahlfeier als Prüfstein für die Glaubwürdigkeit der Ökumene nimmt einen vorrangigen Platz in dem Sammelband ein. Daneben geht es um die theologisch-theoretische Auseinandersetzung um Sinn und Chancen der Ökumene sowie um den Stellenwert der Bibel dabei. Ergänzt wird der Blick auf die Ökumene durch soziologische Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Praxis in der täglichen Gemeindearbeit. „Sich regen bringt Segen“ macht deutlich, dass nur Aufregung über die Bremserfunktion von denen „da oben“ und Anregung durch praktizierte Gemeinsamkeit von denen „da unten“ den Stillstand, die Krise, die Rückschritte verhindern können.
Von der Sehnsucht
Anthologie
Faszination, Euphorie, Angst – diffuse Gefühle verbinden sich mit dem Jahr 2000. Der Jahrtausendwechsel wird entmythologisiert, um nüchtern zu fragen: Was war, was wird sein, was können wir tun? Natur- und Gesellschaftswissenschaftler, Medienvertreter und Theologen sowie Kulturspezialisten stellen sich den Zukunftsfragen und relativieren das oft überschätzte Datum. Die Beiträge sind in fünf Themenbereiche gegliedert: Kulturen und Zeit, Theologie und Kirche der Zukunft, Gesellschaft im Umbruch, Herausforderung durch Naturwissenschaft und Technik sowie Der Blick über die Grenzen. Autoren wie Till Bastian, Friedrich-Wilhelm Marquardt, Friedhelm Hengsbach und Aruna Gnanadason bringen unterschiedliche Perspektiven ein. Die Sammlung wird durch einen Dokumenten-Anhang ergänzt, der wichtige Texte zum Thema Jahrtausendwechsel präsentiert, darunter das päpstliche Schreiben „Tertio Millennio Adveniente“ und Bill Clintons Rede vor den Vereinten Nationen. „Mythos Jahrtausendwechsel“ dokumentiert eine Sendereihe des Saarländischen Rundfunks und bietet eine Fundgrube für Publizisten, Pädagogen, Pfarrer sowie Gruppen in Politik, Schule und Gemeinde.
Der interdisziplinäre Beitrag zu einem aktuellen Thema versammelt 60 Expertinnen und Experten, die Erfahrungen, Analysen, Hilfen und Prognosen bereitstellen. Für diejenigen, die mit Gewalt konfrontiert sind, bietet dieses Werk ein reichhaltiges Arsenal an Beispielen, Anregungen und Argumenten. Die Diskussion beginnt mit dem Konzept des Bösen, beleuchtet durch verschiedene Perspektiven, darunter die Rolle der Religionen und deren ambivalente Einflüsse. Es wird untersucht, wie Gewalt als Teil der menschlichen Persönlichkeit wahrgenommen wird und welche sozialen Bedingungen sie begünstigen kann. Die Autoren thematisieren die Desintegration in der Gesellschaft, die zu Gewalt führt, und fordern eine Rückkehr zu menschlicher Mitmenschlichkeit und sozialer Gerechtigkeit. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, wobei die Autoren die Ursachen und Auswirkungen politischer Gewalt in Deutschland analysieren. Zudem wird die Rolle von Medien und Konsumverhalten in der Entstehung aggressiven Verhaltens thematisiert. Die Problematik der Gewalt gegen Frauen und Kinder wird ebenfalls behandelt, wobei die Notwendigkeit von Mitmenschlichkeit und Toleranz betont wird. Abschließend werden globale Dimensionen von Gewalt und mögliche Auswege durch Deeskalation und Mediation diskutiert. Ein Dokumentenanhang ergänzt die Thematik.
