Dans la description de la structure du temps ici proposée, qui distingue un temps cyclique et réversible, d'un temps unilinéaire et irréversible, les fins ne peuvent être qu'un effet du temps circulaire. Aussi, tout ce qui est censé disparaître peut néanmoins rester "présent".
Wolfgang Kaempfer Livres






Der stehende Sturm
Zur Dynamik gesellschaftlicher Selbstauflösung und kollektiver Regression (1600-2000)
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Der eigentümliche Ausdruck, der heute meist für Welt steht, der Ausdruck Umwelt, scheint ein Welt-Verhältnis auszudrücken, das den Akzent nicht aufs Objekt, sondern aufs Subjekt verlegt hat, auf die den Weltmittelpunkt einnehmende Monade. Diese scheint die Welt nicht mehr als gegebene, sondern als Ensemble von Varietäten zu verstehen, auf die sie zugreifen (die sie also auch verletzen oder zerstören) kann, dem Flaneur auf den Supermärkten dieser Welt vergleichbar. Der Form nach hält sie an einem Eigentumsbegriff fest, der als substantiell, als statisch auslegt, was in Wirklichkeit dynamisch ist in einer Welt, die seit Generationen keinerlei festes Eigentum mehr gelten lassen konnte. Es ist der permanente Zugriff, der verrät, daß er dem in Wahrheit Rechnung trägt. Das 'Eigentum' sieht sich auf den permanenten Gestus der Aneignung angewiesen. Ein perverseres System ist geschichtlich wahrscheinlich niemals beobachtet worden. Nicht das viel gescholtene Konkurrenzprinzip, ein weit virulenteres Movens treibt es an. Denn das 'Aneignungsprinzip', einmal in Gang gesetzt, könnte in der Tat nicht mehr zur Ruhe kommen. Es nährt sich ja aus der permanenten Angst vor Verlust.
1992 haben die Verfasser eine Reihe von Gesprächen geführt, um die Entdeckung einer doppeltgerichteten Zeit, die Wolfgang Kaempfer in Zusammenarbeit mit Friedrich Cramer zu einem plausiblen Modell entwickelt hat, auf Reichweite und Konsequenz hin zu prüfen. Die nun sorgfältig ausgearbeiteten acht Gespräche, in denen Dietmar Kamper aus seiner Erfahrung der Zeit als ‚paradoxer Wiederholung’ die Fragen stellt und Wolfgang Kaempfer seine Antworten mit spekulativer Kraft immer aufs Neue vorantreibt, zeigen ein weites Spektrum von möglichen Fällen der Anwendung des Modells; hauptsächlich in den historischen Wissenschaften, aber auch in der Ästhetik, der Philosophie und der Religion! Sie zeigen aber auch, daß die Gesprächsform einer solchen Entdeckung, die über das Modell hinaus weiterentwickelt werden soll, eher entspricht als die Abhandlung. Es geht nämlich nicht um gerichtetes Wissen, sondern um eine intensive Weise des experimentellen Fragens und Antwortens, die in der momentanen Verwirrung der Kriterien auf eine neue Orientierung abhebt.