Im Laufe seiner mehr als dreißigjährigen Beschäftigung mit Kinder- und Jugendliteratur hat sich der Verfasser immer wieder mit bestimmten Themen und Problemfeldern auseinander geSetzt, die er nun - am Ende seiner Berufstätigkeit angekommen- abschließend betrachtet. Als Rahmen dient ein ganz persönliches Alphabet: die einfache Aneinanderreihung der Buchstaben von A (=Angst: Erlebte und erlesene Angst bei Kindern) bis Z (=Zukunft der Literatur: Ist das Leseland verloren). Aber es ist etwas anderes als ein Lexikon zur Kinderliteratur dabei herausgekommen. Zu jedem Buchstaben hat Michael Sahr einen Begriff, ein Thema oder eine Problemfrage gesucht, die er dann auf fünf bis zehn Buchseiten - weniger in wissenschaftsorientierter, mehr in essayistischer Form - ausführt. Ein Vorwort des Schriftstellers Harald Grill und ein Nachwort, in dem der Verfasser von seinen ersten prägenden Leseerlebnissen erzählt, umrunden das Ganze.
Michael Sahr Livres






Die Auseinandersetzung mit Märchen im Unterricht ist von großer Bedeutung und bedarf keiner Entschuldigung. Märchen sind für Kinder unverzichtbar, besonders in einer Zeit, in der viele mehr Zeit vor Bildschirmen verbringen als in der Schule. Sie faszinieren und emotionalisieren auch heute noch, während sie für Lehrkräfte eine attraktive Textgattung darstellen, die sich hervorragend im Unterricht nutzen lässt. Im ersten Teil werden sieben Thesen über Märchen präsentiert und erläutert, ergänzt durch Stichworte wie Märchenphantasie, kreativer Umgang mit Märchen, Wirkungen der Märchen und Märchenfilme im Unterricht. Der zweite Teil widmet sich der praktischen Umsetzung im Unterricht und zeigt, wie Märchen heute gelesen werden können. Der Ansatz ist, dass Kinder ab etwa neun Jahren es spannend finden, neben den Originalen auch moderne Märchenvarianten kennenzulernen und sich kritisch mit medialen Adaptionen auseinanderzusetzen. Dazu werden Beispiele aus einem Grimmschen (Hans im Glück) und einem Andersen-Märchen (Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern) herangezogen. Abschließend wird der Umgang mit einem veränderten Märchen (Janoschs Froschkönig) und einer märchenartigen Geschichte (Nikolaus Heidelbachs Buch für Bruno) thematisiert. Der Autor, Dr. Michael Sahr, ist Lehrer und war zuletzt am Institut für Germanistik an der Universität Regensburg tätig.