Die Publikation beleuchtet die Rolle des Sports in der NS-Zeit und der DDR, wobei sie die Propagandastrategien beider Regime analysiert. Im ersten Teil werden prominente Figuren wie Riefenstahl und Schmeling sowie die Olympischen Spiele 1936 und deren Beziehung zum IOC betrachtet. Der zweite Teil widmet sich den Herausforderungen des Sports in der DDR, einschließlich der Anfänge in den 1950er Jahren, dem olympischen Wettkampf der 1960er und der Dopingproblematik der 1970er und 1980er Jahre, während auch die alltäglichen Mangelsituationen im Sport thematisiert werden.
Jahrestagung der dvs-Sektion Sportgeschichte vom 8.-10. Juni 2001 in Potsdam
Für die Wahl des Tagungsthemas „Moden und Trends im Sport und in der Sportgeschichtsschreibung“ der Tagung der Sektion Sportgeschichte der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) 2001 in Potsdam waren zwei Überlegungen ausschlaggebend: Zum einen galt es darin zu erinnern, dass Moden und Trends keine neue oder modernen Erscheinungen des Sports in der gegenwärtigen Erlebnisgesellschaft sind, sondern auch in der Vergangenheit den Wandel des Sportverhaltens bestimmten. Berühmte Beispiele für derartig kurze Trends sind die kurze Blüte der „Rinkomania“ in England in den 1870er Jahren mit ca. 50 kommerziellen Rollsportanlangen allein in London oder die weitgehend in Vergessenheit geratenen Sportluftbäder im wilhelminischen Kaiserreich. Im Jahr 1912 gab es ca. 480 derartige Einrichtungen, davon etwa 100 Anlagen in privater Hand. Diese bislang vernachlässigten ökonomischen Aspekte der Sportgeschichte werden daher bewusst in das Blickfeld der Sportgeschichtsschreibung gerückt. Zum anderen ist natürlich auch die Sportgeschichtsschreibung durch den Wechsel von Perspektiven, Strömungen, Gegenständen, sich abwechselnden Schulen und Methoden gekennzeichnet. Hier gibt der Tagungsband einen Überblick über aktuelle methodologische Reflexionen und Diskussionen.
Die umfassende Analyse der internationalen Sportpolitik im "Dritten Reich" beleuchtet die Olympischen Spiele 1936 als Höhepunkt. Teichler untersucht die Erfolge der Mercedes-Benz-Rennfahrer und die Verknüpfung von Sport mit moderner Technik und Medien. Zudem wird Sport als Werkzeug der Besatzungspolitik und die angestrebte Gleichschaltung des europäischen Sports thematisiert. Ein zentraler Aspekt ist Hitlers Einfluss auf die Entscheidungen, während auch die fragmentierten Strukturen und rivalisierenden Gruppen innerhalb der Sport-Außenpolitik des NS-Regimes zur Sprache kommen.