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Edgar Mass

    Literatur und Zensur in der frühen Aufklärung
    Marcel Proust
    Montesquieu-Traditionen in Deutschland
    L' encyclopédie et Diderot
    Montesquieu zwischen den Disziplinen
    • Montesquieu zwischen den Disziplinen

      • 467pages
      • 17 heures de lecture

      Werke der Weltliteratur und ihre Autoren sind eng im kulturellen Bewusstsein verknüpft und bieten sowohl globale als auch spezifische Identifikationsmöglichkeiten für verschiedene Zivilisationsregionen. Montesquieu verkörpert Werte, die als modern, rational und demokratisch gelten und sich in der politischen sowie literarischen Praxis bewährt haben. Seine Texte basieren auf den Traditions- und Glaubenswerten des europäischen Abendlandes und hinterfragen diese gleichzeitig in progressiver Weise. Montesquieus Auseinandersetzung steht im Kontext aktueller interdisziplinärer Diskussionen, obwohl der Kongress wichtige Aspekte wie Philosophie und Kriegswissenschaft nicht einbeziehen konnte. Es wird deutlich, dass Montesquieus Relevanz über seinen Beitrag zu checks and balances in erfolgreichen Staatsformen hinausgeht; sein synthetisches Interpretieren dient als anregendes Vorbild für das globale Verständnis komplexer Sachverhalte. Zudem entspringt seine Beschreibung weiblichen Verhaltens realen Lebensverhältnissen und nicht nur fiktionalen Reduktionen. 250 Jahre nach seinem Tod zielt die Diskussion darauf ab, neue Interpretationen und Forschungsergebnisse aus verschiedenen disziplinären Perspektiven zu präsentieren, um die Spannung zwischen Entstehung, Rezeption und heutiger Auseinandersetzung mit Montesquieus Ideen und Werk sichtbar zu machen und neue Lektüremöglichkeiten aufzuzeigen.

      Montesquieu zwischen den Disziplinen
    • Die Verbreitungswege und die Aufnahme von Montesquieus Ideen im 18. Jahrhundert wurden von Rudolf Vierhaus eingehend untersucht. Während konservative Universitäten wie Leipzig gegen seine Ideen argumentierten, trugen reformorientierte Hochschulen wie Halle und Göttingen sie weiter. Auch aufgeklärte Herrscherhäuser integrierten Montesquieus Gedanken in die Programme ihrer Erzieher. Figuren wie Arndt und Vom Stein beriefen sich auf Montesquieu, und die 48er Bewegung erkannte in einer neuen Übersetzung von Ellissen die Verbindung von Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit. Kants Strenge und das nordamerikanische „Axiom Montesquieu“ führten dazu, dass Robert von Mohl die „Gewaltenteilung im Sinne Montesquieus“ festlegte. Diese Formel fand sowohl bei Monarchisten als auch bei Konstitutionalisten Beachtung und blieb bis ins Bismarckreich relevant. Georg Jellinek band den Begriff klar an Montesquieu, was seine Verankerung im politischen Diskurs sicherte. Die neueren Analysen zur Montesquieu-Diskussion gewannen nach den Weltkriegen an Brisanz, und der Weg zur Verfassungsstaatlichkeit der Zweiten deutschen Republik wurde unter dem Einfluss Montesquieus beschritten. In diesem Band sind wissenschaftliche Texte zu Montesquieu versammelt, die sein literarisches und politisches Werk im 20. Jahrhundert in Deutschland beleuchten. Die Texte zeigen typische Fragestellungen in verschiedenen Disziplinen wie Literaturgeschichte, Geschichtswissens

      Montesquieu-Traditionen in Deutschland
    • Dies Buch des Kölner Romanisten Edgar Mass eröffnet den Weg zu einer neuen, zu einer genetischen Lektüre der Lettres persanes. Es verfolgt die einzelnen Etappen der Textentstehung und löst das geschlossene Korpus des Werkes auf in einer dynamischen Reihe von Bedeutungen, deren chronologische Abfolge über die Textintention zu informieren vermag. In diese innere Geschichte wirken äußere Bedingungen hinein, die Berücksichtigung finden: zum einen die Regeln der materiellen Buchproduktion, denen der Autor über Verleger und Buchhändler unterliegt, zum anderen die Kontrollinstanzen von Zensur und Bücherpolizei, die das Ancien Regime der Literatur aufgezwungen hat, um die Produktion und Distribution eines Werkes überprüfen und seine Rezeption begrenzen zu können. Edgar Mass zeigt die spezifischen historischen Bedingungen auf, unter denen die Lettres persanes entstanden sind, verbreitet und von den Zeitgenossen Montesquieus gelesen wurden.

      Literatur und Zensur in der frühen Aufklärung