Reinhard Bahnmüller Livres






Der Streik
- 204pages
- 8 heures de lecture
Weiterbildung in Kommunalverwaltungen
Bestandsaufnahme, tarifliche Regelungen, Empfehlungen
Der öffentliche Dienst, so wird oft behauptet, sei in der Weiterbildung ein Vorbild. Bei genauerem Hinsehen erweist sich diese Beurteilung jedoch als voreilig. Gestützt auf umfangreiche Empirie zeichnen Bahnmüller und Hoppe in diesem Band ein differenziertes Bild, wie Weiterbildung in Kommunal- und Kreisverwaltungen tatsächlich organisiert ist, wo Stärken gesehen, aber auch Verbesserungsbedarfe wahrgenommen werden. Während Personalmanager wie Personalräte an den Angeboten kaum etwas zu bemängeln haben, stehen Planungsprozesse, Transparenzaspekte und das Bildungscontrolling in der Kritik. Die seit 2005 geltenden Qualifizierungsbestimmungen im Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) haben diese Defizite im Fokus. Wie die Autoren zeigen, blieben Umsetzungsaktivitäten allerdings auf eine Minderheit von Verwaltungen beschränkt und die Effekte waren bisher gering. Vorschläge, wie sich die Wirksamkeit solcher qualitativer Tarifregelungen steigern ließe, runden die Darstellung ab. Das Buch liefert profunde Informationen für alle, die sich für berufliche Weiterbildung im öffentlichen Dienst interessieren und mehr über deren Stellenwert als Thema der Arbeitsbeziehungen wissen wollen.
Riskante Modernisierung des Tarifsystems
- 422pages
- 15 heures de lecture
Mit den Einheitlichen Entgeltrahmenabkommen (ERA) sollte in der Metall- und Elektroindustrie die bisherige Ungleichbehandlung von Arbeitern und Angestellten beendet und ein einheitliches, zeitgemäßes und gerechtes Entgeltsystem eingeführt werden. Die betriebliche Umsetzung des ERA galt als »Nagelprobe« für die Zukunft des Flächentarifvertrags und als »Meilenstein« in der Nachkriegsgeschichte der industriellen Beziehungen. Bahnmüller und Schmidt beleuchten auf der Basis umfangreicher empirischer Erhebungen die Einführung des ERA-Tarifvertrages in Baden-Württemberg. Dabei beschreiben sie einen unerwartet konfliktreichen Prozess. Die Konflikte hatten vornehmlich zwei Auslöser: Zum einen wurden die betrieblichen Sozialstrukturen stärker als erwartet verändert und es gab zahlreiche relative Verlierer der ERA-Einführung, zum anderen versuchte der Arbeitgeberverband mit einer neuen Strategie, den Tarifvertrag in ein Arbeitgeberinstrument umzumünzen. Die ERA-Einführung erwies sich in der Folge vor allem für die IG Metall als ausgesprochen riskantes Unternehmen zur Stabilisierung des Tarifsystems und zur Modernisierung der Entlohnung.
Im Einzelnen untersuchen sie folgende Themenfelder: Vor welchem Problemhintergrund und in welchem Kontext ist der Tarifvertrag entstanden, an welche Traditionen der Branche schließt er an, welche Zielsetzungen verbinden die Tarifparteien mit ihm? Wie stellt sich die betriebliche Weiterbildungspraxis in den Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie dar? Auf welche Ausgangssituation traf der Tarifvertrag? Wie wurde der Tarifvertrag umgesetzt? Welche Strukturen wurden geschaffen, welche Umsetzungsaktivitäten ergriffen? Wie wurde der Tarifvertrag bisher genutzt? Welche Finanzvolumina wurden in den Weiterbildungsfonds eingezahlt? Wie stark war die Inanspruchnahme? Welche Nutzungsformen zeigen sich auf Arbeitgeber-, welche auf Arbeitnehmerseite? Wie haben sich die paritätischen Strukturen und wie die paritätische Verwaltung des Weiterbildungsfonds bewährt? Welche Wirkungen des Tarifvertrags lassen sich auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene feststellen? Wie bewerten die Manager, Betriebsräte und die Tarifparteien aktuell den Tarifvertrag und welcher Veränderungsbedarf wird gesehen?
Fragen zur Gestaltung von Entgeltsystemen waren bis Mitte der 90er Jahre in der Wissenschaft und der Praxis eher marginal. Trotz der Krise des tayloristisch-fordistischen Produktionsparadigmas, die bereits ein Jahrzehnt zuvor ausgerufen wurde, blieben Lohn- und Gehaltssysteme sowie deren tarifliche Grundlagen erstaunlich stabil. In jüngster Zeit hat sich jedoch ein Wandel vollzogen: Unternehmen haben das Thema Entgeltgestaltung wiederentdeckt, und auf tariflicher Ebene werden die festgefahrenen Verhandlungen zur Reform der Entgeltrahmenabkommen neu aufgenommen. Es stellt sich die Frage, welche Entwicklungen in den Unternehmen sichtbar werden und in welche Richtung sich die tarifpolitischen Bestrebungen bewegen. Die Dynamik des Wandels und die zentralen Entgeltkomponenten der Reformbemühungen sind von Interesse. Insbesondere wird untersucht, was sich bei der Eingruppierung, der Leistungsentlohnung und ertragsabhängigen Entlohnungsformen tut. Zudem wird der Einfluss technischer und organisatorischer Veränderungen im Arbeitsprozess sowie die Internationalisierung des Marktes analysiert. Anhand einer repräsentativen Befragung von Managern und Betriebsräten aus verschiedenen Branchen werden Antworten auf diese Fragen gegeben. Das Buch bietet umfassendes empirisches Material zu den wenig beleuchteten Entgeltstrukturen und richtet sich an Wissenschaftler sowie Praktiker der Entgeltgestaltung in Unternehmen, Gewerkschaften und Arbeitg
Abstract: "Nach Jahren bildungspolitischer Zurückhaltung rückte im Laufe der 80er Jahre die berufliche Weiterbildung wieder ins Zentrum gesellschafspolitischer Diskussion. Ihr wird eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung des technisch-organisatorischen Wandels in den Betrieben zugesprochen. Tarifpolitisch sind Fragen betrieblicher Qualifizierung und Weiterbildung ein bisher noch recht junges, aber als zukunftträchtig angesehenen Themengebiet. Erfahrungen mit der betrieblichen Umsetzung tariflicher Regelungen gibt es nur in wenigen Branchen. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Umsetzung der Qualifizierungsbestimmungen des Lohn- und Gehaltsrahmentarifvertrags I für Baden-Württemberg von 1988, in dem erstmals in einem großen Flächentarifgebiet detaillierte Qualifizierungsregelungen vereinbart wurden. Darüber hinaus wird eine Bestandsaufnahme betrieblicher Personalplanung und Weiterbildungspraxis für die Metallindustrie Baden-Württembergs vorgenommen. Die Untersuchung basiert auf ein