Bisherige Erfahrungen zeigen, dass die Unterschiede in den Suchtverläufen von Frauen und Männern in Therapie- und Arbeitsansätzen der praktischen Suchtarbeit oft zu wenig berücksichtigt werden. In diesem Band wird ein Programm vorgestellt, das sich mit den spezifischen Problemen und Behandlungsweisen von Frauen in Therapie und Beratung auseinandersetzt und geschlechtsdifferente Aspekte stärker in den Fokus rückt. Die Curriculumbausteine zu Sozialisation, Lebensbedingungen suchtmittelabhängiger Frauen, sexuellem Missbrauch, Gewalterfahrungen, Suchtarbeit und beruflicher Reflexion sowie frauenspezifischer Suchtarbeit wurden im Rahmen eines Projekts entwickelt, evaluiert und bei verschiedenen Zielgruppen erprobt. Ursprünglich als Fortbildungsprogramm für Mitarbeiterinnen in der Suchtkrankenhilfe konzipiert, hat sich das Programm auch in der Ausbildung bewährt und kann sowohl im Einzelstudium als auch in Gruppen bearbeitet werden. Der Band dient zudem als allgemeine Einführung in den Problemkreis für alle, die mit Sucht und Suchtprävention arbeiten. Die Themen umfassen die Situation suchtmittelabhängiger Frauen und Männer, Professionalisierung der Suchtarbeit mit Frauen, sowie frauenspezifische Suchtarbeit und Netzwerkbildung.
Ingeborg Stahr Livres






Essstörungen und die Suche nach Identität
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Essstörungen haben in den letzten Jahren auffällig zugenommen. Unter dem Gesichtspunkt eines erweiterten Erklärungsansatzes von Essstörungen im Kontext gesellschaftlicher Modernisierungs- und Individualisierungsprozesse werden Hilfen zur Bewältigung von Essstörungen neu bewertet und Präventionsmöglichkeiten diskutiert.
Frauen haben eine besondere Beziehung zu gesundheitlichen Belangen, was sich in ihrer Rolle als Hauptverantwortliche für die Gesundheit der Familie zeigt. Sie achten auf Anzeichen von Krankheit, kümmern sich um die Pflege und sind oft in der medizinischen „Laienversorgung“ aktiv. Trotz dieser Kompetenzen sind Frauen stärker auf das Gesundheitssystem angewiesen als Männer. Fragen zu ihrer Gesundheit, wie die höhere Diagnoserate und Medikamentenverordnung, werden behandelt. Es wird untersucht, ob Frauen tatsächlich sorgsamer mit ihrer Gesundheit umgehen oder ob ihre Fürsorge mehr den anderen gilt. Das Buch thematisiert auch Möglichkeiten der Gesundheitsbildung und -förderung für Frauen und präsentiert Ergebnisse der Frauengesundheitsforschung als Grundlage für frauenspezifische Angebote. Die Beiträge umfassen Themen wie Lebensbedingungen und Gesundheitskonzepte, Diskriminierung durch Gesundheitsgesetzgebung, weibliche Sexualität, Medikalisierung von Frauenproblemen sowie Ansätze zu Therapie und Beratung. Zudem wird die wissenschaftliche Weiterbildung im Gesundheits- und Sozialwesen behandelt. Die Autorinnen bringen vielfältige Perspektiven ein, um die Herausforderungen und Chancen der Frauengesundheit zu beleuchten.