Jürgen Bertram, der fast dreißig Jahre lang für die ARD als Auslandskorrespondent gearbeitet hat, stieß der Frage, inwieweit die Quote das Programm der öffentlich-rechtlichen Sender bestimmt, auf machtbesessene Politiker, selbstgefällige Sender und eine fatale Programmatik, die, wenn der Kurs nicht endlich korrigiert wird, seiner Ansicht nach „in die Sackgasse des Boulevards“ führt. Seine schonungslose Analyse versteht der ehemalige Asien- Korrespondent als konstruktiven Beitrag zur Wiederbelebung einer im Grunde erhaltenswerten Idee.
Einen Hund zum Heros zu stilisieren, das sit- zumindest was die Heldenverehrung des Schäferhundes betrifft- eine deutsche Eigenheit. "Das Verhältnis des Deutschen zu seinem Schäferhund ist in der Regel geprägt von Merkmalen des Kleinbürgertums: von Penetranz, Pathos, Humorlosigkeit, Sentimentalität, Unterwerfung."
Kaum ein Markt ist derzeit umkämpfter und umstrittener als das Geschäft mit den Fernseh-News. Jürgen Bertram, langjähriger Auslandskorrespondent der ARD, ist ein spannender Roman über die gierige und manchmal tödliche Jagd nach den täglichen News gelungen.
Migranten: Es wird Zeit, die Menschen zu betrachten, nicht die Diskussion Fluch oder Segen – zwischen diesen Polen pendelt die Integrationsdiskussion. Jürgen Bertram, der als Fernsehkorrespondent selbst viele Jahre im Ausland verbrachte, sprach in seiner Hamburger Nachbarschaft mit den Bürgern, die sonst nur Gegenstand von Polemiken, Statistiken oder Seminaren sind. Das Ergebnis seines Spaziergangs durch die Kulturen sind spannende Lebensgeschichten und überraschende Erkenntnisse.
Kriegslast und Verdrängung, Aufbruch und Neubeginn prägen das Deutschland der Nachkriegszeit. In einem kleinbürgerlichen Elternhaus wächst ein Fußballfan heran, allein zwischen seinem autoritären Vater und seiner unglücklichen Mutter. Die Leere, die das Familienleben hinterlässt, füllt der Heranwachsende mit seiner Leidenschaft für das runde Leder. Die Geschichte beginnt mit den Bolzplätzen der niedersächsischen Provinz, führt weiter über Tramptouren zu internationalen Arenen und erreicht am Ende das Paradies: die Begegnung des längst Erwachsenen mit seine Idolen.
Jüdisches Leben kehrt zurück nach Deutschland. Jüdische Maler und Musiker, Autoren und Regisseure beleben die Kunstszene der Republik. Es gibt in Deutschland wieder koschere Läden, jüdische Restaurants, jüdische Theater und Salons. Bei seinen monatelangen Reisen kreuz und quer durch Deutschland hat Jürgen Bertram gemeinsam mit seiner Frau, der Autorin Helga Bertram, mit alteingesessenen wie zugewanderten Juden gesprochen. Die Offenheit, auf die der Autor bei seiner Recherche stieß, ermöglicht dem Leser einen Blick in eine über Jahrzehnte eher im Verborgenen liegende Welt.
Am 7. April 1945 marschieren vier schwer bewaffnete Hitlerjungen, die gegen die herannahenden Amerikaner kämpfen sollen, in Brettheim ein. Einige couragierte Bürger entwaffnen die Kindersoldaten, damit ihr Dorf nicht im sinnlosen Kampf zerstört wird. Doch ihr entschlossenes Eingreifen hat verhängnisvolle Die SS verurteilt drei Dorfbewohner zum Tode. Wenige Tage später verhindern die deutschen Befehlshaber die kampflose Übergabe des Dorfes an die Amerikaner. Statt den ersehnten Frieden zu bekommen, verwandelt sich Brettheim durch die Bombardierung amerikanischer Truppen in ein Inferno.(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
'So ein Tag, so wunderschön wie heute…' – der Weltmeisterschaftssieg der deutschen Fußballnationalmannschaft 1954 stürzte das deutsche Volk diesseits und – verbotenerweise – auch jenseits der Zonengrenze in einen nationalen Begeisterungstaumel – den ersten seit dem verlorenen Krieg. Die 'Helden von Bern' mit ihrem Kapitän Fritz Walter, den Torschützen Morlock und Rahn und ihrem Trainer Sepp Herberger, kehrten in einem Triumphzug nach Hause zurück, der für den alten Kaiser selbst nicht großartiger hätte ausfallen können. Die Helden waren aber auch Menschen. Menschen aus bescheidenen Verhältnissen, die mit der plötzlichen Rolle als Heroen fertig werden mussten und zum Teil auch an ihr scheiterten. Jürgen Bertram erzählt ihre Geschichte, die Geschichte von Männern, die damals noch wenig am Fußball verdienten, ihre Gesundheit dem Sport opferten und zum Teil schon früh starben. Er erzählt ganz nebenbei eine Sozialgeschichte Deutschlands, und da sind sie: der Nierentisch und die Milchbar, die ersten Wohnwagen und Ferien in Rimini, die Lufthansa wird gegründet, Adenauer ist Kanzler. Und ein Drittel der Bundesbürger wünscht sich den Kaiser zurück …