Der Bericht basiert auf einer Sekundärauswertung primär erhobener Daten eines Forschungsprojektes, das im Auftrag der EG-Kommission Brüssel durchgeführt wurde. Der Erhebungszeitraum erstreckt sich von März 1996 bis Juli 1997. Ergänzend fließen qualitative Daten aus einem DFG-geförderten Projekt zur Risikosteuerung bei Innovationsprozessen ein. Diese qualitativen Intensivbefragungen wurden 1991/92 im Textilmaschinenbau sowie in der Textil- und Bekleidungsindustrie in Baden-Württemberg (10 Unternehmen) und 1994 in der Emilia Romagna (12 Unternehmen) durchgeführt. Die Sekundärauswertung konzentriert sich auf die Frage, ob Krisenwahrnehmung, -verarbeitung und -reaktion seit 1992/93 in der baden-württembergischen Industrie signifikante Spuren im unternehmerischen Innovationsmuster hinterlassen haben. Dabei wird untersucht, ob es Unterschiede oder Umbrüche im Vergleich zum etablierten „Modell Baden-Württemberg“ gibt oder ob eine Restauration und Beharrung stattgefunden hat. Dieses Forschungsinteresse spiegelt sich in einem speziellen Frageblock des Leitfadens der Intensivbefragung wider, der das Verhältnis zwischen Innovation und unternehmerischer Reorganisation thematisiert.
Günter Bechtle Livres



Abstract: Die Studie skizziert in ihrem ersten Teil, auf welchem historisch-politischen Hintergrund die italienischen Gewerkschaften im Laufe der 60er Jahre die Arbeitsorganisation als Verhandlungsgegenstand in das System industrieller Beziehungen eingebracht haben und wie sich die neue gewerkschaftliche Strategie bis Mitte der 70er Jahre entfaltete. Der zweite Teil dokumentiert und analysiert an zwei Fallbeispielen aus der italienischen Stahlindustrie konkrete Experimente zur Veränderung der Arbeitsorganisation. Ausgangsbedingungen, Zielsetzungen, Konzepte, Umwege, Stagnation und Ergebnisse dieser Versuche der Verbesserung der Arbeitsbedingungen werden auf der Basis umfangreicher empirischer Recherchen in stahlverarbeitenden Betrieben nachgezeichnet
Abstract: Weder die traditionelle Industrie- und Betriebssoziologie noch die neuere Organisationssoziologie noch die politökonomische Theorie sind in der Lage, einen Begriff des Betriebes zu formulieren, der dessen historischen und gesellschaftlichen Bezug reflektiert. In dieser Abhandlung wird ein theoretischer Ansatz vorgelegt, mit dem die Nutzung und der Einsatz von Arbeitskraft im betrieblichen Produktionsprozeß in seinem gesellschaftlichen Zusammenhang analysiert werden kann. Die Antwort auf die Frage, welche Interessen und Bedingungen der Einsatz von Arbeitskraft im betrieblichen Produktionsprozeß bestimmen, erfordert einen theoretischen Betriebsbegriff. Er wird entwickelt auf der Basis einer Analyse der Vermittlung zwischen betrieblichem Produktionsprozeß und gesellschaftlichen Anforderungen der Kapitalverwertung, die der Betrieb als Strategie bewältigt. (MH2)