Ein einzigartiger Spiegel der Augenheilkunde und des Lebens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Der Nachlass des ersten Solothurner Augenarztes Arthur Gloor, der von 1899 bis 1954 praktizierte, umfasst 67 Diarien-Bände mit den Krankengeschichten von 45.000 Patienten. Diese Dokumente sind reich an hervorragenden Zeichnungen, die Gloors künstlerische Begabung und außergewöhnliches Beobachtungsvermögen zeigen, sowie seine meisterhafte Beherrschung der Untersuchungstechniken, insbesondere der Ophthalmoskopie. Der Nachlass bietet einen einzigartigen Einblick in den Stand der Augenheilkunde jener Zeit, die weit über das Auge hinaus in die Allgemeine Medizin, Neurologie, Innere Medizin und Chirurgie reichte. Die Krankengeschichten reflektieren zudem die Lebensbedingungen und sozialen Verhältnisse der Patienten und liefern somit auch wertvolle Einblicke in die Sozialgeschichte dieser Epoche. Balder P. Gloor hat diesen Nachlass am Ende seiner eigenen Laufbahn als Augenarzt aufgearbeitet und konnte als Medizinstudent die Praxis seines Großvaters noch miterleben. So wird der Nachlass zu einem Spiegel der schweizerischen Geschichte der Augenheilkunde vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts, angereichert mit Hinweisen auf das gesamte medizinische Umfeld.
Balder Gloor Livres




