Architektur und Städtebau
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Die Hochschule für Gestaltung in Ulm (HfG) existierte nur 15 Jahre, war jedoch ein herausragender kultureller Ort in der jungen Bundesrepublik. Hier fanden intensive und kritische Diskussionen statt, geprägt von einem hohen Anteil internationaler Studierender und Lehrender, insbesondere aus der Schweiz. In der restaurativen Phase der Bundesrepublik erregte die Schule sowohl positive als auch negative Aufmerksamkeit in den Medien. Als erste Designschule des Landes hatte sie durch ihr innovatives Curriculum und ihre puristische Designauffassung weltweite Ausstrahlung. Nach der Schließung 1968 wurde 1969 ein Institut für Umweltgestaltung (IUG) gegründet, das den HfG-Studierenden die Fortsetzung ihres Studiums ermöglichte und ein neues Aufbaustudium der Umweltplanung einführte. Trotz der öffentlichen Unkenntnis über die neue Ausrichtung entwickelte sich das IUP zu einem Forschungslabor, das Grundlagen des planenden Handelns untersuchte. Das alte Bild der HfG blieb jedoch in den Köpfen der Menschen bestehen. Parallel dazu wuchs das Interesse an einem ähnlichen Studiengang an der Universität Stuttgart, was zu einem vorzeitigen Verbot weiterer Dozentenberufungen und der Aufnahme neuer Studierender führte. Trotz der Herausforderungen blieb das Interesse an dem Studium ungebrochen. Das Buch thematisiert die Veränderungen in der Designlehre, den Paradigmenstreit an der HfG, die Entwicklung der Nachfolgeinstitution und die Gründe für die
Die Hochschule für Gestaltung in Ulm (1953-1968) wird in erster Linie aufgrund ihrer Leistungen in Produktdesign und Visueller Kommunikation wahr genommen. Wenig untersucht wurde bislang die Abteilung Bauen, die sich zunehmend auf Industrielles Bauen konzentrierte und zuletzt auch so benannt wurde. In den 21 Rückblicken, um die Gerhard Curdes – selbst Absolvent der HfG – ehemalige Ulmer bat, werden erstmals Entwicklung, Lehre und Programmatik der HfG-Architekturausbildung deutlich. So sehr sich das kleine Institut mit einem Jahrgang von 20 bis 25 Studenten schwer tat, eine umfassende Berufsausbildung anzubieten, so übereinstimmend betonen die Ehemaligen die Stärken des Studiums: Als Planungstheorie und -systematik, Stadt- und Regionalplanung noch Fremdworte waren, wurden in Ulm bereits neue Methoden und -verfahren formuliert, die die Studierenden auf konkrete Planungsprobleme anwandten. Klaus Pfromm: „Wir begannen ein fachlich weitgehend unabhängiges Studium und folgten begeistert der Gruppe um Horst Rittel in die Formierung einer neuen Profession: Die Planer.“ Mit Beiträgen von Fritz Bühler, Max Graf, Dominique Gilliard, Urs Beutler, Bertus Mulder, Diego Peverelli, Rupert Urban, Max Herzberg, Roland Lindner, Leonhard Fünfschilling, Marcel Herbst, Klaus Pfromm, Willi Ramstein, Renate Pfromm, Gerhard Curdes, Niklaus Hufenus, Myriam Schoemann, Roel Daru, Jean-Claude Ludi, Fritz-Jürgen Böttcher und Fred Baumgartner.