Bis 2011 wurden auf dem Ehrenfeld 495 Grabstellen eingerichtet, in denen meist zwei Personen beigesetzt sind. Die meisten der hier Bestatteten waren politische Gegner des Naziregimes. Außerdem sind auf dem Ehrenfeld antisemitisch und politisch-rassistisch Verfolgte, Emigranten, wegen 'Wehrkraftzersetzung' und 'Heimtücke' Verfolgte sowie Opfer von Zwangsarbeit und Geiselhaft beigesetzt. Ein Gemeinschaftsgrab wurde für zehn Mädchen und Frauen errichtet, die Pfleglinge der Alsterdorfer Anstalten waren und Opfer der NS-Euthanasie wurden.
Im 1946 auf dem Ohlsdorfer Friedhof eingerichteten Ehrenhain Hamburger Widerstandskämpfer haben 56 Opfer des Naziregimes ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ihre Schicksale zeugen von der Kontinuität des Arbeiterwiderstandes und der Vielfalt oppositionellen Verhaltens, das von individuellem Protest über Desertion bis hin zu organisiertem Widerstand reicht. Ursel Hochmuth sammelt und recherchiert seit den 1960er Jahren für diese Publikation. Die Biogramme skizzieren, wie sich Männer und Frauen gegen das Naziregime engagieren, in Konflikt geraten und ums Leben kommen. Betroffene Familienangehörige und Kampfgefährten werden einbezogen, und es wird dokumentiert, wie die juristische Rehabilitierung der Opfer in der Nachkriegszeit erstritten werden musste. Den Biogrammen folgen Briefe aus Haft, Exil und Abschiedsbriefe. Im zweiten Teil wird die fast 60-jährige Geschichte des Ehrenhains dokumentiert, einschließlich der Kämpfe der Hinterbliebenen, um das Andenken an die Toten zu wahren. Angehörige und Freunde schufen mit Solidarität eine würdige Gedenkstätte. Dies spiegelt auch zeitgeschichtliche Konflikte mit der Obrigkeit wider, die den Umgang mit Widerstandskämpfern betrifft. Hochmuth hat maßgeblich dazu beigetragen, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.
Im Zentrum des Bandes stehen auf breiter Quellengrundlage erarbeitete Kurzbiographien von mehr als 420 Frauen und Männern, die zu dieser Widerstandsorganisation gezählt werden. Ferner enthalten ist eine kommentierte Edition aller bisher bekannten Selbstzeugnisse der Gruppe. Viele Dokumente, darunter Schriften Bernhard Bästleins sowie Rundbriefe an Wehrmachtsangehörige, werden hier erstmals veröffentlicht.