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Gert Oberembt

    Ida Gräfin Hahn-Hahn
    Gerhart Hauptmann, Der Biberpelz
    Großstadt, Landschaft, Augenblick
    Die Dichter und die Droste
    • Die Dichter und die Droste

      Produktive Lektüre in der klassischen Moderne

      „Und gerade jetzt sollte man sie lesen – nicht deshalb, weil ihr Geburtstag eben zum hundertsten Male wiedergekehrt ist, sondern weil sie keiner geistigen Epoche näher verwandt ist als der unseren.“ Diese Aussage des Literaturhistorikers Richard M. Meyer aus 1897 spiegelt die wiederentdeckte Relevanz von Annette von Droste-Hülshoff wider. Entgegen gängiger Meinungen wurde ihr Werk von vielen Schriftstellern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wahrgenommen, darunter Rilke, der sie als „Vorläuferin moderner Lyrik“ bezeichnete, sowie Peter Hille, Hermann Löns und Walter Benjamin. Ricarda Huch sah in ihr „Lust am Trotz und Stolz“. Die progressive Moderne bot einen fruchtbaren Resonanzraum für ihre Dichtungen. Diese intertextuelle Studie präsentiert rund 40 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, beginnend mit Detlev von Liliencron bis hin zu Ernst Jünger und Paul Celan. Die Porträts werden im Kontext von Impressionismus, Traditionalismus und magischem Realismus dargestellt. Weitere Kapitel beleuchten die Wirkungsgeschichte der Droste aus religiöser und regionaler Perspektive. Die Studie bereichert die Diskussion über die Modernität der Droste mit neuem Quellenmaterial und zeigt, dass die Autoren der klassischen Moderne in einen konstruktiven Dialog mit der Dichterin des 19. Jahrhunderts traten. So entfaltet sich eine kleine Geschichte der klassischen Moderne und ihrer Strömungen.

      Die Dichter und die Droste
    • Großstadt, Landschaft, Augenblick

      Über die Tradition von Motiven im Werk Gerhart Hauptmanns

      Durch die fortschreitende Erschließung des Nachlasses hat sich Hauptmann, jenseits des oft kolportierten Selbstbilds als Visionär, als ein Dichter offenbart, der am Diskurs der Moderne teilnimmt und deren Diskontinuitätserfahrungen durch einen eigenständigen Zugang zu Natur und Mythos zu verarbeiten sucht. Damit ergibt sich die Notwendigkeit, Hauptmanns Werk neu zu überdenken und diese Tendenz in seinen Werken aufzudecken. Als Fallbeispiele für die Durchdringung rationaler Zeitanalyse mit mythischen Urmustern werden dramatische und epische Texte von 1892 bis 1938, vom „Biberpelz„ bis zum „Schuß im Park“, untersucht. Dabei kündigt sich im Fremdheitsgefühl der Gegenwart die Götternähe an. Die Leseerfahrungen aus der Rezeption von Nietsche und Freud, J. Grimms „Deutscher Mythologie„ und L. Frobenius „Paideuma“ verarbeitet Hauptmann, weniger naiver Künstler als gelehrter Dichter, zu ebenso innovativen wie publikumswirksamen Gestaltungen. Als Leitlinien seines Schaffens erweisen sich Hauptmanns Bindung an die Metropole Berlin wie die Anhänglichkeit an seine schlesische Heimat. Wie das tradierte Motiv der visionären Grenzsituation belegt, behauptet sich in den über Jahrzehnte reichenden Produktionszusammenhängen weniger die Prägung durch den Naturalismus als die durch die Signaturen des fin de siècle.

      Großstadt, Landschaft, Augenblick