Das Buch bietet einen Einblick in die historische Entwicklung des Sozialstaats in Deutschland vor dem Hintergrund heutiger Problemlagen. Das besondere Augenmerk liegt auf dem Vergleich mit anderen Staaten in Europa. Dabei werden Handlungsspielräume des Sozialstaats insgesamt betrachtet, seine Ausformungen auf spezifischen Feldern wie u. a. dem Gesundheitswesen, der Bildungspolitik und der Rentenversicherung analysiert sowie die Entstehung heutiger Probleme aus historischen Entwicklungen heraus beleuchtet. Überlegungen zur Krisensemantik im 20. Jahrhundert sowie Studien zur Rolle einzelner Akteure für die Entwicklung des Sozialstaats – wie z. B. der Internationalen Arbeitsorganisation – runden das Buch ab.
Friedhelm Boll Livres






Pojednanie i polityka
- 390pages
- 14 heures de lecture
Versöhnung und Politik
- 425pages
- 15 heures de lecture
Kirchliche Versöhnung und staatliche Verständigung zwischen Polen und Deutschen gehörten von 1965 bis 1989 eng zusammen. Neueste polnische und deutsche Forschungen zeichnen die Wirkungen der berühmten kirchlichen Versöhnungsdokumente von 1965 nach, die als eine Voraussetzung der sozial-liberalen Entspannungspolitik und des Beginns der Solidarnosc-Bewegung gelten dürfen. Selten waren kirchliche Initiativen und staatliches Handeln in der Geschichte der Bundesrepublik so eng miteinander verflochten wie im Falle der deutsch-polnischen Aussöhnung. Berühmt wurden die Denkschrift der Kammer für öffentliche Verantwortung der EKD vom 1. Oktober 1965 und der revolutionäre Brief der polnischen katholischen Bischöfe mit dem denkwürdigen Satz 'Wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung'. Sie bildeten wichtige Bausteine der deutsch-polnischen Verständigung und fanden in der Ostpolitik der Regierung Brandt/Scheel ihre Anerkennung und vertragliche Bestätigung.
Die deutsche Sozialdemokratie und ihre Medien
- 123pages
- 5 heures de lecture
Für diese deutsch-deutsche Studie wurde ein besonderer Zugriff gewählt, der den Vergleich des lebensgeschichtlichen Erzählens nationalsozialistischer und stalinistischer Opfer in den Fokus nimmt. Die zentrale Fragestellung lautet: Welche persönlichen und gesellschaftlichen Umstände begünstigen oder behindern die sprachliche Bewältigung der Verfolgungserfahrung? Im Mittelpunkt steht der Zusammenhang von gesellschaftlichem und privatem Erinnern bzw. Schweigen in Ost- und Westdeutschland. Grundlage der Analyse sind über 100 Interviews mit Holocaust-Überlebenden sowie politisch Verfolgten des Nationalsozialismus und des Stalinismus in der SBZ/DDR. Die ausgewählten Personen wurden mehrfach befragt, und es wurden ältere Erinnerungstexte zum Vergleich herangezogen. Anhand dieser Interviews und einer detaillierten Presseanalyse der 50er Jahre untersucht der Autor die Rivalitäten und Unterschiede der Opfergruppen sowie die Abhängigkeit der erzählten Lebensgeschichten vom sozialen Kontext ihrer Entstehung. Während frühere Untersuchungen oft individualpsychologische Aspekte betonten, zeigt der Autor, dass das öffentliche Interesse eine entscheidende Bedingung für das Sprechen-Können der Opfer darstellt. Die einfühlsame und differenzierte Analyse der Erzählmuster von Holocaust-Überlebenden dient dabei als Modell für die Untersuchung der Erzählungen politisch Verfolgter.