Social power attracts narcissistically disturbed personalities who exhibit egocentricity, career obsession, and fantasies of grandeur. These traits enable narcissists to navigate economic and political realms, but their delusions of grandeur ultimately lead to a disconnection from social reality and inevitable failure. This detachment causes leaders to abandon the norms and values they should uphold, fostering an obsession with power that breeds cynicism and misanthropy. The exploration of narcissism's impact on political power is crucial for understanding both our leaders and ourselves, as it influences humanity's chances for survival. The work is scholarly, insightful, and beautifully illustrated, urging us to critically examine the characters of those we select as leaders. It emphasizes the significant role psychoanalysis can play in comprehending political dynamics. The perspectives offered by experts in the field highlight the necessity of establishing a general psychology of politics, underscoring the importance of understanding the psychological underpinnings of leadership. This examination invites readers to reflect on the implications of narcissism within political contexts and its broader consequences for society.
Hans-Jürgen Wirth Livres






Die Kritik bezeichnete Hans-Jürgen Wirths Buch Narzissmus und Macht (2002) als ein 'Meisterwerk der politischen Psychoanalyse'. In 9/11 as a Collective Trauma legt er nun eine Auswahl seiner interessantesten Essays über Psyche und Politik in Englisch vor.
Die Ausübung politischer oder ökonomischer Macht fördert Größen- und Allmachtsfantasien, während Karrierestreben und Rücksichtslosigkeit den Zugang zu Machtpositionen erleichtern. Der Autor untersucht in detaillierten Fallstudien, darunter Uwe Barschel, Helmut Kohl, Joschka Fischer und Slobodan Milosevic, die Verknüpfungen zwischen Persönlichkeitsmerkmalen, individueller Psychopathologie und den Identitätskonflikten ihrer jeweiligen Gruppen. Themen wie der Begriff der Macht, Narzissmus und die psychosoziale Genese der Macht werden behandelt. Die Anziehungskraft gesellschaftlicher Macht auf Personen mit narzißtischen Störungen zeigt sich in Karriere-Besessenheit und Größenphantasien, die den Zugang zu Machtpositionen ebnen. Narzisstische Führer umgeben sich oft mit Ja-Sagern und Manipulatoren, was ihre Selbstwahrnehmung untergräbt und zu einem illusionären Weltbild führt. Techniken wie Fremdenhass und Gewalt gegen Sündenböcke sind charakteristisch für narzißtische Herrschaft. Der Verlust des Kontakts zur Realität und die Abkehr von Werten führen oft zum Scheitern dieser Führer. Der Autor analysiert die Wechselwirkungen zwischen individueller Psychopathologie und gesellschaftlichen Konflikten und beleuchtet die Rolle der Macht in der Psychoanalyse. Hans-Jürgen Wirth ist Psychoanalytiker und Privatdozent, tätig in Gießen und Bremen.
Gefühle machen Politik
Populismus, Ressentiments und die Chancen der Verletzlichkeit
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Gefühle dienen als Motivationskraft und stiften in kollektiv geteilter Form Beziehung und Nähe zu anderen Menschen oder dienen der Abgrenzung von feindlichen Gruppen. An zahlreichen Beispielen aus aktuellen politischen Auseinandersetzungen erläutert der Autor, wie Gefühle politisches Handeln beeinflussen, und wie mit Gefühlen Politik gemacht wird. Gefühle haben großen Einfluss auf unser Handeln. Sie dienen als Motivationskraft und stiften in kollektiv geteilter Form Beziehung und Nähe zu anderen Menschen oder dienen der Abgrenzung von feindlichen Gruppen. Gefühle haben die Aufgabe, zu erkennen, was auf uns einwirkt, auszudrücken, was wir empfinden, und zu bewerten, was wir erkannt haben.In der Politik und in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen spielen Gefühle deshalb eine zentrale Rolle: Der affektive Furor, den der Populismus entfacht, bündelt ohnmächtige Wut, blinden Hass, Neid, Verbitterung und Rachewünsche zu Ressentiments, die das soziale Zusammenleben vergiften. Gefühle, die an der menschlichen Verletzbarkeit anknüpfen, wie etwa Besorgnis, Trauer, Mitleid, Empathie und Hoffnung, eröffnen hingegen die Chance auf alternative Perspektiven. An zahlreichen Beispielen aus aktuellen politischen Auseinandersetzungen erläutert der Autor, wie Gefühle politisches Handeln beeinflussen und wie mit Gefühlen Politik gemacht wird. Inhaltsverzeichnis Einleitung Rollende Steine Themen dieses Buches Gefu hle machen Politik 1 Zur psychoanalytischen Sozialpsychologie des Populismus Ist der Populismus ein neues Phänomen? Spannung zwischen Zentrum und Peripherie Die Autoritäre Persönlichkeit Die Unfähigkeit, zu vertrauen Angst Hass Scham Neid Ekel Verbitterung Ressentiments Brandstifter Alexander Gauland: Ressentiment, Feindseligkeit und Biederkeit Abstinenz und der Umgang mit populistischen Äußerungen im Behandlungszimmer 2 Brexit Ergebnis einer Politik des Machtmissbrauchs und des Ressentiments »Die ganz gemeine Eitelkeit als Berufskrankheit bei Politikern« (Max Weber) Der Brexit als illusionärer Souveränitätsgewinn Wurzeln des antieuropäischen Ressentiments Fremdenhass und Autonomieillusionen als Kompensation fu r gekränkten Nationalstolz 3 Argwohn, Misstrauen, Verfolgungsängste Verschwörungstheorien in der Corona-Krise Epistemisches Vertrauen epistemisches Misstrauen Familiendynamiken in der Corona-Krise Intellektuelle Gewährsmänner des Misstrauens: Agamben und Foucault Empirisches zur Verschwörungsmentalität Psychodynamik der Impfskepsis Magisches Denken und die Fähigkeit zur Besorgnis 4 Das radikal Böse als Bestandteil der menschlichen Existenz Der Film Das radikal Böse Das Rätsel des Bösen Die Banalität des Bösen Die Pathologie des Bösen Antisoziale Persönlichkeitsstörung und Autoritärer Charakter Schließt die Normalitätsthese die Pathologiethese aus? Maligner Narzissmus und Großgruppenidentität Ist Völkermord ein Ausdruck des Todestriebes? 5 Von der »Unfähigkeit zu trauern« bis zur »Willkommenskultur« zur psychopolitischen Geschichte der Bundesrepublik Zwischen Rechtspopulismus und »Willkommenskultur« Das vierfache Trauma des Zweiten Weltkrieges Die Unfähigkeit zu trauern und die Atombegeisterung als weltweite kollektive Abwehr Die Jugendbewegungen der 1960er und 1970er Jahre »Mehr Demokratie wagen« Stationen der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit Im Schatten von Tschernobyl Die Entdeckung der Kriegskindheiten aus dem Zweiten Weltkrieg Im Schatten von Fukushima Vergangenheitsbewältigung in Japan und Westdeutschland Vergangenheitsbewältigung in der DDR und in Westdeutschland Das deutsche Trauma der Vertreibung Deutsche »Willkommenskultur« Wie geht es mir mit meinem eigenen Text? Politische Konsequenzen 6 AfD und Gru ne konträre Welt- und Menschenbilder »Kalte« und »heiße« Kulturen Empirische Daten und sozialpsychologische Interpretationen Bilanz und Ausblick 7 Das neue Bewusstsein der Verletzlichkeit »Vulnerabilität« und »Trauma« Vulnerabilität als Charakteristikum des Lebendigen Die Fru hgeburtlichkeit des Menschen Liebe und Sexualität Die Verwundbarkeit der nackten Haut Warum der Homo sapiens seine Körperbehaarung fast vollständig verloren hat Zärtlichkeit und Sexualität Psychische Vulnerabilität Vulnerabilität, Vertrauen und Resonanz »Dialektik der Sensibilität« (Andreas Reckwitz) Verletzlichkeit und kollektive Verantwortung Bilanz 8 Zeitenwende Neues Leitbild »Wehrhafter Friede« Die Gru nen zwischen Pazifismus und Wehrhaftigkeit Warum den Gru nen Waffenlieferungen leichter fallen als der SPD Blick zuru ck die Zeitenwende von 1989 Die Auflösung der UdSSR als kollektive narzisstische Kränkung Die Verleugnung kollektiver Traumata fu hrt zu ihrer Wiederkehr Sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe »Gewählte Traumata« und »gewählte Ruhmesblätter« Selenskyj als psychologisches Gegenmodell zu Putin Ausblick Literatur Textnachweise
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes legen sozialpsychologische Thesen und Analysen vor über die Zusammenhänge zwischen Angst und Apathie, die Bedeutung existentieller Ängste im Jugendalter, die mediengerechte Inszenierung von Politik, aber auch über die Möglichkeiten zu politischem Engagement und zum zivilen Ungehorsam. Das Thema, veranschaulicht am Beispiel des Reaktorunglücks von Tschernobyl, hat im Hinblick auf den Krieg in Jugoslawien neue, ungeahnte Bedeutung und Aktualität gewonnen. Mit Beiträgen von: Günther Anders, Till Bastian, Thea Bauriedl, Karola Brede, Micha Hilgers, Thomas Leithäuser, Horst Petri, Horst- Eberhard Richter.
Hitlers Enkel oder Kinder der Demokratie?
Die 68er, die RAF und die Fischer-Debatte
Die Diskussion um Joschka Fischers Vergangenheit als militanter Straßenkämpfer hat sich schnell zu einer Debatte über die Legitimität der 68er-Bewegung ausgeweitet. Konservative versuchen, mit den 68ern abzurechnen, da diese die verkrusteten gesellschaftlichen Strukturen aufbrechen und das Schweigen über den Nationalsozialismus beenden wollten. Gleichzeitig hat die emanzipatorische Freiheitsbewegung von '68 zahlreiche Irrwege eingeschlagen und sich in Dogmatismus und Gewalt verstrickt. Ein zentraler Aspekt ist der Terrorismus und die Militanz, exemplifiziert durch Birgit Hogefeld, deren Lebensweg für die Terroristen der RAF und die gesamte Protest-Generation steht. Die Autoren argumentieren, dass die Gewalt und der moralische Rigorismus der 68er als unbewusste Reaktion auf die Verleugnung der nationalsozialistischen Vergangenheit zu verstehen sind. Der Titel des Buches verweist auf ein in England veröffentlichtes Werk, das die RAF als "Hitler’s Children" bezeichnete, was eine ideologisch-psychologische Kontinuität des Terrors suggeriert. Diese Sichtweise wurde von Konservativen aufgegriffen. Tatsächlich sind die RAF-Terroristen "Hitler’s Children" in dem Sinne, dass sie auf die unterbliebene Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus reagieren. Im Mittelpunkt steht die Prozeßerklärung von Birgit Hogefeld, die sich selbstkritisch mit der Geschichte der RAF und ihrer eigenen Lebensgeschichte auseinandersetzt. Der Band dokume
Die Eulenkopfgruppe in Gießen ist Ausgangspunkt für H.-E. Richters Erfolgsbücher »Die Gruppe« und »Lernziel Solidarität«. H.-J. Wirth war von Anfang an dabei und hat u. a. mit Kinder- und Jugendgruppen, mit Familien und im Sportclub der Obdachlosensiedlung Eulenkopf gearbeitet. Sein Buch stellt eine wichtige Ergänzung zu Richters Arbeiten dar.