Wenige Tage nach seiner Ankunft in Berlin Ende Oktober 1928 erhielt Carl Schmitt eine Einladung von Werner Sombart, der den aufstrebenden Juristen persönlich kennenlernen wollte. Aus dieser ersten Begegnung entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis zur Familie Sombart, das sich in einem über viele Jahre hinweg geführten Briefwechsel niederschlägt. Mit Corina Sombart, die für Schmitt ab 1929 auch als Übersetzerin ins Rumänische tätig war, korrespondierte er bis zu ihrem Tod im Jahr 1971 kontinuierlich; vor allem aber zum Sohn Nicolaus bestand eine innige väterliche Freundschaft. Mit dem Gymnasiasten unternahm Schmitt über mehrere Jahre wöchentlich stundenlange Spaziergänge im Grunewald und prägte ihn über das ganze Spektrum seiner weitgespannten Interessen hinweg nachhaltig. Das findet seinen Niederschlag in dem von 1943 bis 1979 geführten, von Faszination, später auch Ablehnung gekennzeichneten Briefwechsel, der zeigt, dass Schmitt für Nicolaus immer Lehrer und Orientierungspunkt blieb, auch im zunehmend heftiger werdenden Widerspruch
Martin Tielke Livres
1 janvier 1948






Der stille Bürgerkrieg
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Die Abseitigkeit vom historischen Prozess begründet die Inferiorität der deutschen Literatur im 2. Drittel des 19. Jahrhunderts, und Stifter wird hierfür gern als Beispiel genannt. Die Gültigkeit dieses Beispiels weniger fraglos zu machen, war die Absicht dieser Arbeit. Ihr ist Stifters Werk die lebenslange angestrengte Formulierung eines «Sanften Gesetzes», das sich als Gegensatz zur Historischen Notwendigkeit der bürgerlichen Gesellschaft meint, tatsächlich aber deren Vexierbild ist.