Elke Nyssen Livres





In den letzten Jahren wurde die Praxis des koedukativen Unterrichts von feministischen Schulforscherinnen zunehmend hinterfragt, da empirische Ergebnisse zeigen, dass die schulische Situation der Mädchen prekär ist. Die Schule trägt nicht ausreichend zur Bekämpfung der bestehenden Geschlechterhierarchie bei. Zwischen 1991 und 1995 wurde an drei nordrhein-westfälischen Gesamtschulen ein Modellversuch zur Förderung von Selbstfindungs- und Berufsfindungsprozessen von Mädchen in der Sekundarstufe I durchgeführt. Dieses Projekt zählt zu den umfassendsten Initiativen zur Mädchenförderung in der Bundesrepublik und reagiert auf die Kritik am koedukativen Unterricht. Die Hauptziele waren die Stärkung des Selbstbewusstseins von Mädchen und die Aufzeigung verschiedener Lebens- und Berufsoptionen, wobei auch die Jungen berücksichtigt wurden. Der vorliegende Band fasst die wesentlichen empirischen Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung zusammen und untersucht die Auswirkungen von mono- und koedukativem Unterricht auf die Leistungsentwicklung und Selbstkonzepte von Mädchen und Jungen sowie die Effekte gezielter Berufsorientierung. Die Inhalte umfassen Einleitungen, Beobachtungen und Interviews zu verschiedenen Fächern, die Berufsorientierung von Mädchen sowie die Geschlechterverhältnisse im Klassenzimmer aus der Sicht der Schüler. Abschließend werden Perspektiven zur Mädchenförderung in der Schule aufgezeigt.
Perspektiven für pädagogisches Handeln
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Erziehung in ihrer modernen Gestalt und die Erziehungswissenschaft haben sich wie die Schule als Institution historisch in Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Widersprüchen entwickelt. Die Geschichte der Erziehung und der Schule lassen sich auch als eine Geschichte von Widersprüchen und Veränderungen, von Krisen und deren Bewältigung lesen. Deshalb wird in dieser Einführung in erziehungswissenschaftliches Denken besonderer Wert auf die Beobachtung schulischer Reformprozesse und aktueller innovativer Entwicklungen gelegt. Die Darstellung von Gegenstand und Fragestellung der Erziehungswissenschaft, der gesellschaftlichen Grundlagen von Erziehung, der Schulpädagogik und der Allgemeinen Didaktik gibt einen konzentrierten Überblick über die jeweiligen Teilgebiete und eignet sich deshalb besonders als einführende Lektüre für Studierende der Lehrämter bei Studienbeginn und zur Examensvorbereitung. Der Text vermittelt systematisches erziehungswissenschaftliches Denken, das dazu verhilft, Erziehungs- und Bildungsprozesse in ihren widersprüchlichen Entwicklungen zu verstehen, Erziehungs- und Lernprozesse produktiv zu gestalten und Heranwachsende in ihrer Entwicklung zu verstehen und zu fördern.