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Eva Eirmbter Stolbrink

    Altenbildung
    Universität und wissenschaftliches Wissen
    Wilhelm von Humboldt interkulturell gelesen
    Erziehungswissenschaftliche Methodenforschung
    • Erziehungswissenschaftliche Methodenforschung

      Vermittlung und Aneignung von Wissen

      Für die Wissensgesellschaft sind die Prozesse der Vermittlung und Aneignung von Wissen von zentraler Bedeutung. Den Ausgangspunkt dieses Bandes bildet das Defizit an erziehungswissenschaftlichen Erkenntnissen im Hinblick auf die Lernwirksamkeit von Methoden, Formen und Elementen einer lernwirksamen Vermittlung von Wissen an die Lernenden. Die Aufforderung zu einer systematischen Suche nach den Formen der Vermittlung und Aneignung von Wissen besitzt durchaus eine Tradition in der Geschichte der Erziehungswissenschaft. Die Verfasserinnen gehen diesen historischen Aufforderungen zu einer Methodenforschung (Comenius, Pestalozzi, Trapp, Herbart), den Methodenreflektionen im 20. Jahrhundert (Aebli, Pöggeler, Flechsig, Lochner, Brezinka und Dräger) nach und ergänzen diese Ansätze durch methodische Beispiele der Volksbildungsarbeit im 18., 19. und 20. Jahrhundert sowie durch die strukturellen Anforderungen an das Lernen in der Wissensgesellschaft. Der empirische Teil der Arbeit enthält die im Rahmen eines ›Methodenlabors‹ an der Universität Trier durchgeführten Untersuchungen zum Vergleich differenter Vermittlungs- und Aneignungsformen von Wissen.

      Erziehungswissenschaftliche Methodenforschung
    • In aktuellen Diskussionen zur Bildung wird Wilhelm von Humboldt, ein Klassiker des bildungstheoretischen Denkens, häufig erwähnt. Oft geschieht dies jedoch im Kontext einer Abgrenzung von traditionellen Bildungsidealen, was einen Appell an das Vergessen seiner Ideen angesichts moderner Bildungsherausforderungen impliziert. Die Frage der Interkulturalität ist eng mit der Bildung verknüpft. Humboldts Werke bieten anthropologisch-vergleichende, bildungsphilosophische, bildungspolitische und sprachtheoretische Ansätze. Diese Gedanken sind in einer Vielzahl von Texten zu finden, die jedoch keine einheitliche systematische Ordnung bilden. Der zentrale Gedanke Humboldts ist die Frage nach dem Menschen und seiner Bildung. Die Vielfalt der Welt und die Möglichkeit individueller Entwicklung stehen in einem engen Zusammenhang. Für Humboldt sind die verschiedenen Formen von Kultur und Gesellschaft sowie die Entwicklungsmöglichkeiten des Menschen Ausdruck einer zu entfaltenden Individualität. Diese Individualität repräsentiert die höchste und proportionierlichste Bildung der menschlichen Kräfte. In Humboldts Schriften wird die Grundfrage der Interkulturalität, das Verhältnis von Eigenem und Fremdem, strukturell behandelt. Daher ist die Lektüre seiner Werke für die interdisziplinäre Entwicklung einer Theorie der Interkulturalität unerlässlich und bereichernd.

      Wilhelm von Humboldt interkulturell gelesen