Family violence against children
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No detailed description available for "Family Violence Against Children".






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Lange vor den staatlichen Reaktionen auf den 11. September 2001 warnte der Bielefelder Kriminalwissenschaftler Detlev Frehsee eindringlich vor den Gefahren für die Freiheitsgarantien des Rechtsstaates, die sich aus der Herausbildung des modernen Präventionsstaates ergeben. Der konkrete Tatverdacht drohe einem allgemeinen Mißtrauensverdacht gegen jedermann zu weichen, wodurch die Unschuldsvermutung ihre schützende Kraft verliere. Anstelle der rechtlichen Mißbilligung der Tat trete eine moralisch-sittliche Degradierung des Täters. Frehsee übte auch Kritik am Zustand des modernen Strafrechtswesens, wo das an der schädigenden Verletzung orientierte Tatstrafrecht zunehmend durch ein Risikostrafrecht verdrängt werde. Die zugrunde liegenden Konflikte zwischen Täter und Opfer blieben unberücksichtigt, was er in seinen Arbeiten zum Täter-Opfer-Ausgleich thematisierte. Besonders am Herzen lag ihm die strafjustizielle Behandlung von Kindern und Jugendlichen, deren Problemen er menschenfreundliche und gerechtigkeitsorientierte Aufsätze widmete. Zudem arbeitete er die strukturelle Ungerechtigkeit der Kriminalisierung heraus, die oft die Falschen bestraft. Seine Untersuchung zur Kriminalität der Anständigen gewinnt zunehmend an Aktualität. Diese Sammlung seiner wichtigsten Aufsätze verdeutlicht den wissenschaftlichen und menschlichen Verlust, den sein Tod am 29. Januar 2001 für die Strafrechtswissenschaft darstellt. Mit diesem Band wird die
Dr. Detlev Frehsee ist Professor am Lehrstuhl für Kriminologie, Strafrecht und Strafprozeßrecht der Universität Bielefeld.