Gerhard Tänzer verbindet in seinen Gedichten das Alltägliche mit dem Unerwarteten. In der Wahrnehmung aktueller Ereignisse tauchen Bilder der Vergangenheit auf, und in der Betrachtung historischer Relikte wird das Gegenwärtige lebendig. Sehen, Empfinden und Erinnern fließen ineinander. Die Zeit erhält einen Ort, im Erlebnis eines Augenblicks, im Ablauf eines Geschehens, in der Dauer eines Bildes.
Gerhard Tanzer Livres
18 mars 1937






Gerhard Tänzer erzählt von seiner Kindheit und Jugend in der thüringischen Stadt Nordhausen. Einsetzend mit der Heirat der Eltern im Jahr 1935 und fortführt über die Zeit des Nationalsozialismus mit ihren gewalttätigen Erscheinungen, über den Krieg mit der Zerstörung der Stadt kurz vor dessen Ende, über die von Hunger und Not gekennzeichnete Nachkriegszeit bis hin zu der Etablierung eines neuen Staats stalinistischer Prägung und der damit einhergehenden Repression. Eine sich nüchtern der eigenen Geschichte vergewissernde Autobiographie, verbunden mit der Geschichte der Stadt und der Geschichte der von den herrschenden Mächten vorangetriebenen Spaltung des Landes.