Die Krise der Gegenwart, die zugleich Recht und Gerechtigkeit mitbetrifft, fordert Besinnung auf die Grundlagen. Kants Philosophie gilt mit Recht als Angelpunkt für das Begreifen des neuzeitlichen Weltverhältnisses – von ihm selbst in das Bild der kopernikanischen Wende gebracht. Ihr fügt sich seine vor 200 Jahren erschienene Rechtsphilosophie – die Rechtslehre von 1797 (1798) – ein. Ihr umfassender Anspruch ist darauf gerichtet, das Recht und seine systematischen Grundbegriffe aus dem Prinzip menschlicher Selbstbestimmung in Gemeinschaft, der Freiheit »nach allgemeinen Gesetzen« zu bestimmen. Sie reicht von einer Theorie der Grundrechte und -pflichten über die freiheitsgemäße Begründung des Privatrechts sowie eine republikanische Staats- und Verfassungskonzeption für freie, gleiche, selbständige Bürger bis hin zu einer Theorie des internationalen Rechts im Völkerbund freier Republiken: die »allgemeine und fortdauernde Friedensstiftung als Endzweck der Rechtslehre« (Kant). Nicht zufällig messen sich daher an Kant große Rechtskonzeptionen der Theoriegeschichte (wie diejenigen von Fichte und Hegel), aber auch gegenwärtig einflußreiche Entwürfe (Rawls’ Theorie der Gerechtigkeit, Habermas’ Diskurstheorie des Rechts).
Götz Landwehr Livres






Rechtsprechung und Justizhoheit
Festschrift für Götz Landwehr zum 80. Geburtstag von Kollegen und Doktoranden
Das Verhältnis der Rechtsprechung zur öffentlichen Gewalt war im Laufe der Geschichte tiefgreifenden Wandlungen unterworfen, die auch in der Gegenwart andauern. Der politische Gestaltungswille der frühneuzeitlichen Obrigkeiten führte – mit Begründungen der Jurisprudenz – zum Richteramt des Landesherrn. Die dagegen durchgesetzte Unabhängigkeit der Richter rechtfertigte sich im konstitutionellen Staat durch die strikte Bindung der Justiz an das demokratisch legitimierte Gesetz. Im 20. Jahrhundert jedoch hat – nach dem Einbruch des Dritten Reiches – die Unabhängigkeit der Gerichte durch deren Rechtsfortbildung eine ganz neue politische Qualität erhalten, die das System der Gewaltenteilung in Frage stellt. Die hier vorgelegten Beiträge behandeln die Entwicklung dieser Thematik und ihr Umfeld seit dem Spätmittelalter an Beispielen aus dem Alten Reich und dem 19. Jahrhundert, besonders aber auch mit kritischen Studien zur Rechtsgeschichte der Bundesrepublik.
Verbesserung der Arbeit mit Motorsägen
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Die in dem Sammelband zusammengefassten Beiträge behandeln Grundfragen der Entstehung, des Charakters und der Bedeutung der germanischen Volksrechte.