Digne Meller Marcovicz Livres


![2000 [Zweitausend] SPIEGEL-Photos der Jahre 1965 bis 1985](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/59483372.jpg)



Am 23. September 1966 empfingen Martin und Elfride Heidegger Rudolf Augstein, Heinrich Wiegand Petzet, Georg Wolff und Digne Meller Marcovicz in ihrem Haus in Freiburg und in ihrer Hütte in Todtnauberg zu einem 'Spiegel'-Gespräch. Das Gespräch wurde in der Woche nach seinem Tode veröffentlicht. Am 16. und 17. Juni 1968 durfte Digne Meller Marcovicz Martin Heidegger und seine Frau noch einmal fotografieren. Auf 134 Schwarzweißfotos sieht man Heidegger im Gespräch, am Schreibtisch, beim Spaziergang mit seiner Frau, beim Wasserholen am Brunnen, beim Schuheanziehen. Die hagiographische Genauigkeit, mit der die Fotografin den Philosophen im Spiegelreflex verfolgte, verstärkt das Denkmalhafte der Person. So mag der Band für die einen Bestätigung ihrer Urteile und Vorurteile sein, für die andern Anlaß zum besinnlichen Blättern. Ein lebensgeschichtliches Dokument ist er allemal und deshalb wichtig genug.
Digne M. Marcovicz meidet in ihren Bildern jede Inszenierung und sucht nach dem wahren Moment. Ihre Kunst zeichnet sich durch die Vermeidung des Künstlichen aus. Bereits in den Aufnahmen aus den frühen 1960er Jahren von Persönlichkeiten wie Ingeborg Bachmann und Günter Grass zeigt sich ihr individueller fotografischer Stil. Sie hat auch Filmemacher porträtiert und deren Arbeiten am Set dokumentiert, darunter eine enge Zusammenarbeit mit Alexander Kluge und Volker Schlöndorff. Nach ihrem Studium der Fotografie in München arbeitete sie als freie Pressefotografin und war über zwei Jahrzehnte Bildjournalistin beim „Spiegel“. Ihre langjährige Freundschaft mit Werner Schroeter führte dazu, dass sie dessen Arbeiten und ihn selbst fotografisch festhielt. Thomas Bernhard bezeichnete sie als „höchst talentierte Fotografin“. Marcovicz beobachtet, dass viele Menschen nicht fotografiert werden wollen, und sieht es als ihre Aufgabe, herauszufinden, was sie wirklich möchten. In diesem Buch versammelt sie rund 100 Porträts von Filmkünstlern und Schriftstellern, die alle eine Verbindung zum Film haben. Ihre unermüdliche Neugier treibt sie an, den Menschen hinter der öffentlichen Persona zu entdecken. Sie betont, dass Kunst politisch ist, was die Bilder in diesem Buch eindrücklich belegen.
Töpfe – Menschen – Leben
- 162pages
- 6 heures de lecture
Jan Bontjes van Beek (1899 – 1969) bezeichnete sich selbst als „keramischen Bildhauer“. Seine erste Keramikwerkstatt gründet er in Fischerhude. Mit seiner zweiten Ehefrau, der Innenarchitektin Rahel-Maria Weisbach, baut er eine Keramikwerkstatt in Berlin-Charlottenburg auf. Im Herbst 1942 wird Bontjes van Beek mit seiner Tochter Cato wegen illegaler politischer Arbeit in der Widerstandsorganisation „Rote Kapelle“ von der Gestapo verhaftet. Cato wird in Berlin-Plötzensee ermordet. Nach dem Krieg beginnt Bontjes van Beek seine Lehrtätigkeit als Dozent für Keramik, wird Professor und Rektor der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Direktor der Meisterschule für das Kunsthandwerk in West-Berlin und später Professor für Keramik an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Diese von seiner Tochter Digne zusammengestellten Erinnerungen von Zeitgenossen ergeben ein facettenreiches Porträt des Keramikers und Bildhauers.
Massel
- 384pages
- 14 heures de lecture
Wie kann man Jugendlichen den Holocaust vermitteln? Digne M. Marcovicz hat dafür einen ungewöhnlichen Weg gefunden: Sie filmte und interviewte zwölf Überlebende des Holocaust, verdichtete deren Erzählungen von Deportation und Lagerhaft zu einer eindringlichen Collage aus Interviewpassagen, Zeitungsausschnitten, historischen und neuen Fotografien. Wie in einem Comicstrip wechseln Wort und Bild in schneller Folge - „Massel“ entwickelt einen Sog, dem sich nicht nur der jugendliche Leser schwer entziehen kann!
Seit den sechziger Jahren leistet Digne Meller Marcovicz fotografische Detektivarbeit. Ihr „optisches Unterbewußtsein“, wie Walter Benjamin das nannte, wußte, wann und wem die Stunde schlägt. Die Fotografie zeigt uns die Welt, wie wir sie niemals sehen. Der Blick des Fotografen für den Ausschnitt, für die Szene ist eine einmalige Indiskretion und immer vergangene Realität. Aus der Hommage an diejenigen, die ihre „Spuren im Sande der Zeit“ hinterließen, entsteht so ein faszinierendes Portrait der Vergänglichkeit.


