Die Untersuchung widmet sich der Entwicklung einer Systematik pädagogischer Urteilskraft, die es ermöglicht, sowohl spezifisch-pädagogische Imperative als auch die außerpädagogischen Erwartungen aus dem institutionellen Kontext von Lehr- und Lernprozessen zu berücksichtigen. Zentrale Fragen sind: Was sollte der Erzieher tun? Wie sollte er sich verhalten? Inwieweit kann er seinen Anforderungen gerecht werden? Was muss er wissen, um seinen pädagogischen Auftrag zu erfüllen? Und wie kann er trotz unvermeidlicher Enttäuschungen handlungsfähig bleiben? Während die ersten Fragen auf grundlegende Aspekte der „Pädagogischen Handlungskompetenz“ abzielen, gewinnt die letzte Frage an Bedeutung, da die Frustrationsanfälligkeit in der pädagogischen Tätigkeit gestiegen ist. Dies zeigt sich unter anderem im zunehmenden „burn-out-syndrom“ bei Lehrkräften. Bisher blieb die pädagogische Praxis, insbesondere in Schulen, weitgehend unberührt von den Veränderungen in der pädagogischen Theorie. Doch nun werden die stabilisierenden Mechanismen brüchiger, und bewährte Verhaltensmuster versagen zunehmend. Da herkömmliche Vernunftsbegriffe oft nicht ausreichen, um die Konflikte im beruflichen Handeln zu erfassen, entwickelt der Autor eine Systematik, die flexibel genug ist, um die Anforderungen des Lehrerberufs zu integrieren und ein Scheitern zu verhindern.
Hans Jürgen Gößling Livres





Rahmenziel der Arbeit ist es, die pädagogische Relevanz des Be- teiligungsprinzips in der Mehrdimensionalität seiner Erscheinungs- weisen (Interaktions-, Organisationsprinzip, Bestandteil der Ziel-, Inhaltsbestimmung und Wegstruktur von Erziehung, forschungs- strategisches Prinzip) grundlagentheoretisch zu entschlüsseln und objekttheoretisch auszulegen, um Orientierungskriterien für eine adressatenbewusste Partizipationspraxis in pädagogischen Insti- tutionen zu gewinnen (Demonstrationsfall: Schulprojekt).
Mit seinen Studien verfolgt der Autor die konstruktiv-systematische Absicht, das bisher wenig beachtete pädagogische Denken von Grisebach und Ballauff in die aktuelle erziehungswissenschaftliche Diskussion einzuführen. Dabei versucht er nachzuweisen, dass die Pädagogik Grisebachs und Ballauffs unbeschadet der Fragwürdigkeit ihrer existenzphilosophisch-existentialontologischen Vorentscheidungen einen konstruktiven Beitrag zur aktuellen Begründung pädagogischer Handlungstheorie und Handlungsforschung liefert.