Die 37 wissenschaftlichen Vorträge des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, der 2001 in Jena stattfand, thematisieren die menschliche Erfahrung mit der Komplexität der Welt. Am Ende des 20. Jahrhunderts intensivierten sich unter Begriffen wie Risikogesellschaft und Globalisierung die Diskussionen über die Auswirkungen der Transformation sozialer und nationaler Identitäten. Die Volkskunde als Kultur- und Ethnowissenschaft muss sich in diese Debatten einbringen, da die Frage nach kulturellen Ordnungen und deren Wandel zu den zentralen Konzepten des Fachs gehört. Soziale, politische und ökonomische Entwicklungen entwerten traditionelles Wissen und erfordern neue Orientierungen. Im historischen und gegenwartsbezogenen Kontext wird untersucht, wie kulturelle Ordnungskonzepte als Orientierung dienen und wie Menschen diese Konzepte anpassen, um ihre Lebenswelt verständlich zu machen. Zudem wurden erstmals Beiträge aufgenommen, die keinen thematischen Bezug zum Kongress hatten, jedoch aktuelle Forschungen in der Volkskunde präsentieren.
Silke Göttsch-Elten Livres






Methoden der Volkskunde
Positionen, Quellen und Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie
- 379pages
- 14 heures de lecture
Diese Einführung vermittelt anschaulich und detailliert einen Einblick in die Vielfalt der Fragestellungen, Quellen und Lösungswege einer empirisch historisch argumentierenden Kulturwissenschaft. Die 2. Auflage ist überarbeitet und um einen Artikel zur volkskundlichen Feldforschung erweitert. Aus dem Inhalt – Archivalische Quellen (Silke Göttsch, Kiel) – Sachkulturforschung (Hermann Heidrich, Kiel) – Erzählforschung (Rolf Wilhelm Brednich, Göttingen) – Bildquellen (Walter Hartinger, Passau) – Regionale Unterschiede (Günter Wiegelmann, Münster Michael Simon, Mainz) – Reiseberichte des 18. und 19. Jahrhunderts (Brigitte Bönisch-Brednich, Wellington, Neuseeland) – Interethnik und interkulturelle Forschung (Katharina Eisch, Frauenau) – Das qualitative Interview (Brigitta Schmidt-Lauber, Hamburg) – Feldforschung (Brigitta Schmidt-Lauber, Hamburg) – Internet (Thomas Hengartner, Hamburg) – Empirische Erhebungen (Irene Götz, Berlin) – Bewußtseinsanalyse (Albrecht Lehmann, Hamburg) – Film und Fernsehen (Ute Bechdolf, Tübingen) – Fotografie (Ulrich Hägele, Tübingen) – Kulturanalyse popularer Medientexte (Christoph Köck, München)
Handlungsmacht, Widerständigkeit und kulturelle Ordnungen
- 300pages
- 11 heures de lecture
Handlungsmacht, Widerständigkeit, kulturelle Ordnungen – mit diesem Dreiklang formuliert der Sammelband ein kulturwissenschaftliches Forschungsprogramm, wie es für eine historisch und empirisch-ethnografisch ausgerichtete Kulturanalyse und Alltagsforschung kennzeichnend ist. Die Beiträge befassen sich in exemplarischen Feldern – vom Kochbuch über Ländlichkeit, vom Geldfälschen über die Sommerfrische bis hin zu Protesten und urbanen Wohnraumpolitiken – mit kulturellen Ordnungen auf der einen Seite und mit subversiven, widerständigen oder kreativen Formen der Aneignung auf der anderen Seite. Die Fallstudien des Bandes fokussieren dabei die unterschiedlichsten Formen von Handlungsmacht, denen das Potenzial innewohnt, kulturelle Ordnungsmuster in Frage zu stellen, aufzubrechen oder zu transformieren.