Wachsenden Wettbewerbsdruck erfordert die Entwicklung von Strategien in allen betrieblichen Bereichen. Funktionen wie Forschung und Entwicklung, Vertrieb oder Produktion bieten enorme Differenzierungs- und Erfolgspotenziale. Dennoch bleibt die Definition von Strategieentwicklung auf funktionaler Ebene und die relevanten Einflussgrößen unklar. Das Buch behandelt die Besonderheiten und Probleme der Strategieformation auf dieser Ebene. Die Erfahrungen aus der täglichen Arbeit in einem Automobilkonzern sowie wissenschaftliche Analysen prägen die Perspektive und zeigen Problemfelder auf. Im Zentrum steht die Frage nach der konkreten Entwicklung von Strategien und Gestaltungsempfehlungen für das strategische Management. Aufgrund der engen Verflechtung der Unternehmensbereiche sind die Funktionen nicht in der Lage, strategische Subautonomie zu erlangen. Das Wissen im Unternehmen ist dynamisch und verändert sich ständig, während sich auch die Interessen und Ziele der Individuen und Teilbereiche widersprechen können. Die zentrale Aussage ist, dass die Strategieformation auf funktionaler Ebene ein Informationsverarbeitungsprozess ist, der durch mikropolitische Prozesse stark beeinflusst wird. Strategien entstehen nicht aus rationalen Entscheidungen, sondern aus komplexen, dynamischen Prozessen, an denen viele Personen aus unterschiedlichen Bereichen beteiligt sind.
Wolfgang Hacker Livres



Das Phänomen Gewalt an der Schule wird dabei meistens im selben Zusammenhang wie die allgemeine Jugendkriminalität5 erwähnt. Auch dort prägen spektakuläre Einzelfälle das öffentliche Bild. Obwohl eine gewisse Verwandtschaft zwischen den Themenkreisen besteht, ist zu vermuten, dass die Untersuchungsergebnisse und Präventionsprogramme zur Jugendkriminalität nicht unbesehen auf die Schulgewalt übernommen werden können. Es ist davon auszugehen, dass sich die Gewalt an der Schule nicht einfach als eine Fortsetzung der allgemeinen Jugendgewalt in bestimmten Räumlichkeiten darstellt. Sie geschieht vielmehr in einem eigenständigen Bereich, der besonderen Einflüssen ausgesetzt ist. Daher kann und muss sie grundsätzlich von anderen Gewalttaten getrennt betrachtet werden. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Ergebnisse einer Befragung zur Gewaltsituation an den Schulen. Mit den damit gewonnen Daten soll ein Vergleich der Dunkelfeldzahlen ermöglicht werden sowie eine Abgrenzung zur allgemeinen Jugendkriminalität. Gleichzeitig soll eine umfangreiche Ursachenanalyse durchgeführt werden, die Aufschluss über mögliche Präventionsansätze geben kann.