Die Anpassung des Rechts an sich wandelnde Verhältnisse hat Fragen der Wirkungsforschung, Akzeptanz und Implementation von Normen in den Vordergrund gerückt. Der vorliegende Band vereint Beiträge zur Gesetzgebungsanalytik und -methodik, die aus einem Symposium an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer im Jahr 1996 hervorgegangen sind. Die Vielfalt der Themen und Perspektiven der Autoren vermittelt ein facettenreiches Bild der grundlegenden und aktuellen Probleme der Gesetzgebung. Ein Vergleich der Gesetzgebung in mehreren europäischen Ländern bietet einen Überblick über den Stand der Gesetzgebungswissenschaft in Europa und zeigt eine Konvergenz legistischer Begriffe und Stile auf. Aus der Sicht von Legislative und Exekutive werden die Organe und Verfahren der Gesetzgebung in Deutschland analysiert, wobei der Fokus auf Methoden zur Beeinflussung und Steuerung liegt. Ein Beitrag zur Gesetzgebungstechnik behandelt die Gliederung und Systematik von Gesetzestexten sowie das rhetorische Verständnis des Rechts und entwickelt Regeln für eine treffende Sprache von Normtexten. Weitere Beiträge thematisieren den Zusammenhang zwischen Offenheit und Bestimmtheit der Normstruktur und beleuchten typische Auslegungs- und Subsumtionsprobleme in der Rechtsprechung. Abschließend wird das Modell der Gesetzesfolgenabschätzung als Hilfsmittel retrospektiver und prospektiver Wirkungsanalyse erörtert. Die Beiträge spiegeln wich
Waldemar Schreckenberger Livres






Praktische Vernunft, Gesetzgebung und Rechtswissenschaft
Verhandlungen des 15. Weltkongresses für Rechts- und Sozialphilosophie vom 16.–24. August 1991 in Göttingen. Bd. 3
Aus dem Inhalt: Praktische Vernunft und Gesetzgebung: Mit Beiträgen von: M. Atienza, P. Gérard, H. Häyry, K. Wójcik, I. Ceterchi, A. Gerloch, N. Nenovski, S. Wronkowska — Praktische Vernunft und Rechtswissenschaft: Mit Beiträgen von: M. Hartney, K. Opaek, W. Ott / F. Buob, K. Goodall, N. Intzessiloglou, M. Rodriguez Molinero, L. Morawski / A. Molter, R. Caracciolo, M. Roumeliotis, S. Urbina, K. Wikström — Praktische Vernunft, Mensch und Umwelt: Mit Beiträgen von: M. Häyry, L. L÷ukaszuk, F. Ost, P. Swan, H. Visser’t Hoof — Ethik der Kommunikationsmedien: Mit Beiträgen von: B. Leiser, P. Schiwy
Staat und Religion
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Im Mittelpunkt der Vorträge steht das Verhältnis von Staat und Religion, das eine bewegte Geschichte aufweist. In demokratischen Rechtsstaaten ist die freie Religionsausübung des Einzelnen gewährleistet, während staatliche Mitwirkung auf begrenzte Formen für Kirchen und Religionsunterricht beschränkt ist. Die „gesellschaftliche Öffentlichkeit“ dient als gemeinsames Medium, in dem individuelle Gotteserfahrungen mit einer weltoffenen Zuwendung zur sozialen und kulturellen Mitgestaltung, insbesondere zu einer „Solidarkultur“, verbunden werden. Die „homogene“ Einheit der Gesellschaft setzt jedoch Grenzen für abweichende Verhaltensweisen, auch wenn diese religiös motiviert sind. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen globalen Religionssystemen, insbesondere dem Christentum, Judentum und Islam, bringt komplexe Herausforderungen mit sich. Ziel ist es, die unterschiedlichen und gemeinsamen religiösen Entwicklungen grundlegend offenzulegen, da nur ein vertieftes Verständnis der Glaubensüberzeugungen und ihrer dogmatischen Grundlagen eine sinnvolle Verständigung ermöglicht. Im Vordergrund steht das historische Verhältnis von staatlicher Macht und institutioneller Religionspraxis, das verschiedene Formen der Theokratie hervorgebracht hat, wobei der Islam den strengsten Ausdruck findet. Dennoch stellen diese keine unüberwindbaren Hindernisse für eine globale Friedensordnung dar.