Martin Heidegger, éléments pour une biographie
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Impressionen zur Geschichte der Universität Freiburg
Die höchst aufschlußreichen, aber auch komplizierten Jahre seit 1455, als die Gründung der Freiburger Universität vorangebracht wurde, sind eingebunden in das Kräftespiel der habsburgischen Landesherrschaft, des Bischofs von Konstanz und der Stadt Freiburg. Besondere Impressionen vermittelt das Freiburger Münster, über dessen Patronat die Universität von Beginn an über einen langen Zeitraum verfügte. Ihre provinzielle Enge überwand die Universität in der badischen Zeit unter der Regentschaft der Großherzöge im 19. Jahrhundert und gewann im 20. Jahrhundert zunehmend nationales und internationales Profil, wozu nicht zuletzt der Philosoph Edmund Husserl beitrug, und auch dessen Schülerin Edith Stein. Und natürlich Martin Heidegger, Husserls Schüler und Widerpart. Nach der Zerstörung am 27. November 1944 geriet die Universität an den Rand der Existenz. Um so markanter sind Wiederaufbau und Selbstfindung mit einem ersten Höhepunkt des 500-Jahr-Jubiläums 1957. Im Jubiläumsjahr 2007 nun steuert die Universität Freiburg und behauptet ihren Platz in den vorderen Reihen.
Die Universitätsstadt Freiburg, Ecke Rheinstraße, Katharinenstraße. Am 22.10.1940, während des Laubhüttenfestes der Juden, wird der Tag zum traurigsten. Die Gestapo klingelt im Morgengrauen bei Irmgard Wießler, der Frau des Metzgers Hermann Wießler, um die jüdische Mieterin Loewy abzuholen, die nach dem Tod ihres Mannes, des Mathematikers Alfred Loewy, hier eine bescheidene Bleibe gefunden hat. Nur wenige Stunden bleiben, bevor Frau Loewy sich das Leben nimmt und in der Universitätsklinik stirbt. Historiker Hugo Ott erzählt diese Geschichte einfach und konzentriert auf das Schicksal der jüdischen Witwe, das in ein lange tabuisiertes Thema eintaucht: den Umgang der Deutschen mit jüdischen Gelehrten und den geistigen Hintergründen. Die Perspektiven der beiden Frauen prägen die Erzählung: die gutmütige katholische Mitläuferin und die Jüdin, die sich zunehmend von der akademischen Welt entfernt. Die Rolle von Heidegger, einst Schüler Loewys, wird ebenfalls beleuchtet. Ein bewegendes Buch der Erinnerung zu einem nach wie vor aktuellen Thema. Hugo Ott, Dr. phil., geb. 1931, ist emeritierter Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Autor eines in mehreren Sprachen übersetzten Buches über Martin Heidegger.