Die deutsche Rechtschreibung (1645)
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Die Deutsche Rechtschreibung (1645) des Hallenser Rektors Christian Gueintz ist im Kontext der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ verankert, der bedeutendsten barocken Sprachgesellschaft. Der Stifter, Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen, hatte Gueintz bereits mit einer deutschen Grammatik beauftragt, die 1641 als Deutscher Sprachlehre Entwurf veröffentlicht wurde. Im selben Jahr trat Gueintz der Gesellschaft bei und veröffentlichte 1645 die Deutsche Rechtschreibung, die auch die sprach- und kulturhistorischen Hintergründe der Barockzeit widerspiegelt. Die Textgenese wird durch eine einzigartige Quellenüberlieferung greifbar, die die sprachliche Arbeit innerhalb der Gesellschaft konkretisiert. Neben einer handschriftlichen Fassung, die im Historischen Museum Köthen aufbewahrt wird, dokumentiert eine umfangreiche Korrespondenz die Entstehung des Werkes. Die Deutsche Rechtschreibung enthält eine kurze Rechtschreiblehre und ein umfangreiches Wortverzeichnis, das nicht nur schwer zu schreibende Wörter auflistet, sondern auch als Versuch eines einsprachigen Wörterbuchs verstanden werden kann, was eines der Hauptziele der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ war.
