Die Wiederentdeckung Lateinamerikas
Die Erfahrung des Subkontinents in Reiseberichten des 19. Jahrhunderts






Die Erfahrung des Subkontinents in Reiseberichten des 19. Jahrhunderts
Frontmatter -- Table of Contents -- Introduction -- I. Economic Problems and Development in the Long Run -- II. The Impact of the Colonial Heritage on the Economic Development in the 19th and 20th Centuries -- III. International Economic Relations and their Impact on Economy, State, and Society -- IV. Agrarian Structures and Economic Development -- V. Industrialization: Contrasting Patterns in North and South -- About the Authors -- Bibliography -- Backmatter
Spanien war lange Zeit ein Sonderfall unter den Ländern, die erst kürzlich von Diktatur zu Demokratie übergegangen sind. Der Übergang von den politischen Formen des Franco-Regimes vollzog sich lange ohne öffentliche Auseinandersetzung über die Gewalt der Diktatur. Seit der Jahrtausendwende ist jedoch ein Erinnerungsboom zu beobachten, der sich in Forschung, Literatur und Medien sowie in der Suche nach bis zu 30.000 „Verschwundenen“ des Bürgerkrieges zeigt. Welche Erinnerungen an den Bürgerkrieg 1936-1939 und welche Lehren daraus wollen die verschiedenen Gruppierungen der spanischen Gesellschaft heute zulassen oder betonen? Die Erinnerungsgeschichte spannt einen Bogen von den dreißiger Jahren bis in die Gegenwart. Sie beschreibt die propagandistische Ausschlachtung der Vergangenheit unter Franco, das Beschweigen im Übergang zur Demokratie und das Entstehen einer zivilgesellschaftlichen Erinnerungsbewegung seit Ende der neunziger Jahre. Neu in der aktualisierten Auflage ist die Beschreibung der seit 2006 fortgesetzten Debatte auf regionaler und nationaler Ebene. In Spanien wird die Erinnerung an den Bürgerkrieg stark vom Konflikt zwischen dem Zentralstaat und den Regionen wie Katalonien und dem Baskenland beeinflusst. Auch die Auseinandersetzungen über das Entschädigungsgesetz für die Opfer des Franquismus, das 2007 von den regierenden Sozialisten in Kraft gesetzt wurde, werden ausführlich behandelt.
Der Band berichtet von der wechselvollen politischen Geschichte Europas im 20. Jahrhundert. Er skizziert den Zustand nach der Jahrhundertwende, als sich der Kontinent am Ende des „langen 19. Jahrhunderts“ auf dem Höhepunkt seiner Macht befand; er schildert die konfliktreiche Zwischenkriegszeit, das Scheitern der parlamentarischen Demokratien, ihre Verdrängung durch autoritäre Herrschaftsformen, die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs; er beschreibt die Nachkriegsordnung als Teil einer bipolaren Welt, als Europa nicht mehr Zentrum, sondern Peripherie der Weltpolitik war, und deren Auflösung, mit dem Fall der Mauer, der Öffnung der Grenzen und der Entstehung eines neuen Europa was zugleich auch das Ende des „ kurzen 20. Jahrhunderts“ markierte. Ein Ausblick auf die 90er Jahre und die Osterweiterung der EU schließen die Darstellung ab, die in den Mittelpunkt stellt, was Europa in diesem „Zeitalter der Extreme“ bewegte.
Spaniens anhaltender Deutungskampf um Vergangenheit und Gegenwart
Spanien ist in Europa wohl das Land, in dem bis heute am intensivsten und leidenschaftlichsten um die Deutungshoheit über die Vergangenheit gerungen wird, insbesondere über Bürgerkrieg und Franquismus im 20. Jahrhundert. Geschichtsinterpretationen und Erinnerungskulturen lassen sich häufig kaum trennen; sie haben nicht nur in der Geschichtswissenschaft, sondern auch in Politik, Kultur und Gesellschaft zu tiefgehenden Auseinandersetzungen und Spaltungen geführt; seit Jahrzehnten bestimmen sie große Teile des gesellschaftspolitischen Diskurses. Der Band fasst die politischen und gesellschaftlichen Deutungskämpfe seit dem Übergang des Landes in die Demokratie in den 1970er-Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart zusammen, er stellt die Aufarbeitungsversuche in Politik und Zivilgesellschaft vor und geht auf die Regionalisierung sowie Formveränderungen der Erinnerungsarbeit ein.
Katalonien mit seiner pulsierenden Hauptstadt Barcelona hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer unterdrückten Region zur selbstbewußten Nation gewandelt, die ihre Interessen offensiv vertritt, ihre Sprache und Kultur exportiert und in einer nicht immer spannungsfreien Beziehung zum spanischen Staat steht. Das vorliegende Buch skizziert die Geschichte Kataloniens vor und nach der Franco-Ära: vom mittelalterlichen Gründer, Wifred dem Behaarten, dem ersten Grafen von Barcelona, über seine Nachfolger im Königreich Katalonien-Aragonien bis zum heutigen Autonomiestatut. Und es zeigt neben Politik und Wirtschaft die Entwicklung in Literatur, Musik, Film, Theater, Malerei und Architektur auf. Wie ein roter Faden durchzieht dabei der beständige Kampf um das Recht auf die eigene Sprache und die politische Autonomie die katalanische Geschichte. Die Autoren Walther L. Bernecker, Professor für Auslandswissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg, Torsten Eßer, freier Journalist und Autor, und Peter A. Kraus, Professor für Sozialwissenschaften an der Universität Helsinki, bieten einen umfassenden Überblick über die kulturellen und historischen Eigentümlichkeiten Kataloniens.
Eine kleine Geschichte Brasiliens bietet einen fundierten und vorzüglich gegliederten Überblick über die politische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung dieses Landes von seiner Entdeckung durch die Portugiesen im Jahr 1500 bis zur unmittelbaren Gegenwart – ein Standardwerk für jeden, der das Brasilien von heute verstehen möchte.