Das Weimarer Luthertriptychon von 1572
Sein konfessionspolitischer Kontext und sein Maler Veit Thiem
Die vorliegende Studie, die kunsthistorische Fragestellungen behandelt, führt in die Welt des beginnenden konfessionellen Zeitalters, in dem Luther für die Ernestiner eine zentrale Identifikationsfigur war. Luther und seine Landesherren, insbesondere Friedrich den Weisen, Johann den Beständigen und Johann Friedrich den Großmütigen, bilden in der lutherischen Erinnerungskultur eine Einheit. Diese Herzöge werden oft als Reformationsfürsten bezeichnet. Obwohl dieses Bild bereits zu Luthers Lebzeiten entstand, erhielt es erst nach seinem Tod eine dauerhafte Prägung. Die Söhne Johann Friedrichs, insbesondere Johann Friedrich der Mittlere, Johann Wilhelm und Johann Friedrich der Jüngere, trugen zur Festschreibung dieses historischen Bildes bei und beanspruchten das Erbe Luthers sowie die "richtige" Interpretation seiner Werke. Sie nutzten jede Gelegenheit, um diesen Anspruch zu verdeutlichen, wie der Cranachaltar in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul zeigt. Auch das Weimarer Luthertriptychon gehört in diesen konfessionspolitischen Kontext. Helga Hoffmann hat durch gründliche Quellenrecherchen die Welt der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts besser verständlich gemacht. Das Inhaltsverzeichnis umfasst verschiedene Teile, darunter das Luther-Triptychon in der Stadtkirche Weimar und das Leben und Werk von Veit Thiem.


