Dynamische Ordnung prägt das Leben in Wechselwirkung mit Raum und Zeit, zentrale Aspekte einer Ordnungstherapie. Jeder Mensch agiert in der Kontinuität der Zeit, verantwortlich gegenüber Vorfahren und Nachfolgenden, was eine Tugend des bewussten Seins darstellt. Die Industrialisierung und die heutige Globalisierung beschleunigen die Zeitabfolge im Alltag durch Technik und Ökonomie. Diese Veränderungen führen zu Unsicherheit und einer intensiven Jagd nach Erfolg, wodurch Lebensabläufe sich beschleunigen. Eine stabile Lebensplanung scheint unter den rasanten Veränderungen der individuellen und gesellschaftlichen Verhältnisse unmöglich, was das Leben zum Improvisieren zwingt. Die Uhr wird zum Hüter der Zeit, die als flüchtigstes Gut gilt. Daher ist es wichtig, die Zeit bewusst zu nutzen und nicht nur mit Zeitvertreib zu füllen. Disziplin ist erforderlich, um Ablenkungen wie E-Mails, Anrufe oder Störungen am Arbeitsplatz zu widerstehen, da sie Zeit rauben. Die Unfähigkeit, im richtigen Moment nein zu sagen, gefährdet das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Leben. Störungen in der inneren und äußeren Ordnung müssen gemäß dem Prinzip der Homöostase ausgeglichen werden, um Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten zu vermeiden. Ordnungstherapie fördert ein gesundes Dasein, reflektiert den Sinn des Lebens und mobilisiert Gesundungspotentiale, um Resilienz zu stärken und ein „Heil-Sein“ in der Welt zu gewährleisten.
Joachim Moerchel Livres
![Die nassauischen Badeärzte in ihrer wissenschaftlichen und praktischen Tätigkeit 1816 - 1866 [achtzehnhundertsechzehn bis achtzehnhundertsechsundsechzig]](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)
![Die Wirtschaftspolitik Maria Theresias und Josephs II [des Zweiten] in der Zeit von 1740 [siebzehnhundertvierzig] bis 1780 [siebzehnhundertachtzig]](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)



Die vorliegenden Studien zum österreichischen Militärsanitätswesen im Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus bieten einen interdisziplinären Forschungsbeitrag. Durch die Auswertung von Akten im Kriegsarchiv Wien und der Literatur im Josephinum Wien wird untersucht, welche Triebkräfte die Entwicklung des Militärsanitätswesens zwischen 1740 und 1790 beeinflussten, wobei insbesondere Humanität und Utilität berücksichtigt werden. Methodische Ansätze aus der Geschichtswissenschaft und Soziologie sind dabei von zentraler Bedeutung. Die Analyse beleuchtet das Leben, die Ausbildung und das Wirken der Militärärzte sowie deren Wechselbeziehungen zu Behörden, chirurgischen Kollegen, Soldaten, der Bevölkerung, der Universität Wien und ihrer militärischen und zivilen Umwelt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es wird aufgezeigt, wie die Zustände im Militärsanitätswesen während der Regierungszeiten Maria Theresias und Josephs II. von der politischen Entwicklung, der Verfassung des kaiserlichen Heeres, dem Stand der Naturwissenschaften und Medizin sowie den sozialen Verhältnissen abhingen. Die Verbindung zwischen aufklärerischen Theorien und der Praxis wird nachvollziehbar gemacht. Zudem wird die Bedeutung eines funktionierenden Heeressanitätswesens für die Politik absolutistischer Staaten deutlich, das als Synthese medizinischer Leistungen und geistiger Strömungen der Aufklärung entstand.
Das Medizinalwesen wurde in Deutschland erstmals im Herzogtum Nassau verstaatlicht. Damit sollte der Aerztestand vereinheitlicht und eine gleichmässige ärztliche Versorgung erreicht werden. Besondere Bedeutung besassen die Badeorte, wo Badeärzte ernannt wurden, die als herzogliche Beamte ihre Badepraxis betrieben und daneben wissenschaftliche Arbeit leisteten. Berichte der Badeärzte an die Regierung in Wiesbaden, bearbeitet im Hessischen Hauptstaatsarchiv, bilden den quellenmässigen Hintergrund. Sie werden ergänzt durch kritisch eingeordnete balneologische Veröffentlichungen. Die Arbeit vermittelt einen Ueberblick über Balneotherapie und Badeleben im 19. Jh. und zeigt die ersten Ansätze zu balneologischer Forschung an den nassauischen Badeorten. Sie wurde 1976 mit dem Preis der Gutenberg-Universi- tät für wissenschaftliche Arbeiten von Studenten ausgezeichnet.