Hermann Josef Schmidt Livres






Hermann Josef Schmidt untersucht aufklärerische Aspekte im Denken Friedrich Nietzsches und reflektiert in seiner Autobiographie über seine akademischen Erfahrungen sowie sein Engagement in Emanzipationsbewegungen. Seine Studien zur Nietzscheforschung sind prägend und bieten kritische Perspektiven auf politische Fehlentwicklungen und die Wissenschaftskultur.
Ernst Ortlepp wurde am 1. August 1800 in Droyßig geboren. Das Museum Schloss Moritzburg Zeitz zeigte anlässlich des 200. Geburtstages Ortlepps die Ausstellung „Dem freien Geiste freien Flug“, die unbekannte Dokumente, Handschriften und Gedichte Ortlepps aus seinen Beständen sowie Originalausgaben aus den Bibliotheken der Landesschule Pforta und der Universität Halle vorstellte. Auf der Festveranstaltung hielt Prof. Dr. Hermann Josef Schmidt den hier abgedruckten Vortrag. Im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit des Philosophen von der Universität Dortmund steht das Werk Ernst Ortlepps. Ein Buch Schmidts von 2001 trägt den Titel „Der alte Ortlepp war’s wohl doch oder Für mehr Mut, Kompetenz und Redlichkeit in der Nietzscheinterpretation“. Ortlepp nennt er in seiner anregenden, des Dichters Verbindungen zu Zeitz herausarbeitenden Rede einen „Totgeschwiegenen“, einen „zentralen Anreger Nietzsches“, einen „noch nahezu unbekannten Dichter, der wirklich ein Dichter war“.
Wider weitere Entnietzschung Nietzsches
Eine Streitschrift
Das Buch Entnietzschung Nietzsches. bietet eine ebenso grundlegende wie provokante Kritik der Nietzsche-Interpretation des vergangenen Jahrhunderts, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Schmidt verficht die These, daß nahezu jede Publikation zu Nietzsche oder seinem Denken auf eine „Entschärfung“ Nietzsches hin angelegt ist: der „Philosoph mit dem Hammer“ gerät in die falschen Hände, der Aufklärer wird um seine zentralen Aussagen betrogen. Nietzsches aphoristisch angelegtes Werk ist zweifelsohne interpretationsbedürftig. Schmidt zeigt die Defizite und blinden Flecken der Nietzsche-Forschung auf. In einer grundsätzlichen Erörterung werden die in der Regel ausgeklammerten Inhalte und Perspektiven in einem „Interpretativen Lasterkatalog“ aufgewiesen und diskutiert. Damit greift das Buch in die akademische Debatte ein, ist zugleich aber für philosophiebegeisterte Laien interessant, denen es neue Perspektiven beim Lesen der Originalschriften eröffnet.
Der mächtigste Politiker Europas verfolgte ihn schon vor dem Bundestags-Beschluß des 10.12.1835 gegen das Junge Deutschland: „aller religiösen und moralischen Bande entledigte und nur dem dämonischen Instinkte des Bösen hingegebene Phantasie“ wollte der österreichische Staatskanzler Metternich in Texten Ernst Ortlepps erkannt haben. Die Nietzsche-Interpretation hingegen ist noch immer kaum auf den von der Zensur verfolgten politischen Leipziger und Stuttgarter Dichter, Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer aufmerksam geworden – obwohl Nietzsche Ortlepp seit Kindesbeinen kannte und noch wenige Stunden vor dessen rätselhaften Tod sprach. Nachdem die 100jähige Tabuierung der Brisanz der Texte des frühen Nietzsche allmählich ihr Ende findet, stellt Hermann Josef Schmidt nun die Nietzsche-Ortlepp-Thematik ins Zentrum seiner Analyse. Er veranschaulicht das Leben im Gymnasium von Pforta und die um Ortlepp zentrierte Subkultur. Die Auseinandersetzung mit konventionellen Interpretationen, die die Bedeutung dieser Zeit und des „alten Ortlepp“ für Nietzsches Entwicklung unterschätzen, mündet dabei in eine grundsätzliche Kritik der Nietzsche-Forschung. Schmidts Thesen, fundiert durch umfassendes Hintergrundwissen und abgesichert durch Archivfunde, verdeutlichen, daß es in Schulpforta noch viel zu entdecken gibt.
Der mächtigste Politiker Europas verfolgte ihn schon vor dem Bundestags-Beschluß des 10.12.1835 gegen das Junge Deutschland: „aller religiösen und moralischen Bande entledigte und nur dem dämonischen Instinkte des Bösen hingegebene Phantasie“ wollte der österreichische Staatskanzler Metternich in Texten Ernst Ortlepps erkannt haben. Die Nietzsche-Interpretation hingegen ist noch immer kaum auf den von der Zensur verfolgten politischen Leipziger und Stuttgarter Dichter, Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer aufmerksam geworden - obwohl Nietzsche Ortlepp seit Kindesbeinen kannte und noch wenige Stunden vor dessen rätselhaften Tod sprach. Nachdem die 100jährige Tabuierung der Brisanz der Texte des frühen Nietzsche allmählich ihr Ende findet, stellt Hermann Josef Schmidt nun die Nietzsche-Ortlepp-Thematik ins Zentrum seiner Analyse. Er veranschaulicht das Leben im Gymnasium von Pforta und die um Ortlepp zentrierte Subkultur. Die Auseinandersetzung mit konventionellen Interpretationen, die die Bedeutung dieser Zeit und des „alten Ortlepp“ für Nietzsches Entwicklung unterschätzen, mündet dabei in eine grundsätzliche Kritik der Nietzsche-Forschung. Schmidts Thesen, fundiert durch umfassendes Hintergrundwissen und abgesichert durch Archivfunde, verdeutlichen, daß es in Schulpforta noch viel zu entdecken gibt.