Studien zur Theorie und Geschichte der Lyrik vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Der Band vereint Ergebnisse langjähriger Forschungen. Die Arbeiten gelten den humanistischen Grundlagen und Wandlungen der Lyriktheorie bis zu dem in der Goethezeit kanonisch gewordenen Lyrikbegriff, sie behandeln das Epicedium, markantes Beispiel barocker Gelegenheitsdichtung, und seine Geschichte bis hin zu Schiller und Mörike, und sie erörtern die Verbindung von Bibelwort, Erbauungsliteratur und Lyrik im 17. und 18. Jahrhundert. Essays über Paul Gerhardt und Klopstock bilden den Schluß.
Die geistlichen Gedichte des Herzogs Anton Ulrich zu Braunschweig-Lüneburg
Ausgehend von der frühen handschriftlichen Überlieferung der geistlichen Lieder Anton Ulrichs, fragt die Untersuchung zunächst nach dem Einfluss seiner Erzieher Sigmund von Birken und Justus Georg Schottel und des ihnen und dem Wolfenbütteler Hof eng verbundenen Georg Philipp Harsdörfer. Die Beiträge zur Poetik, mit denen diese Autoren wesentlichen Anteil an der Entfaltung der Barockliteratur nach Opitz gehabt haben, lassen erkennen, dass der junge Herzog ihre Anregungen intensiv aufgegriffen hat. Doch geht es mit den darauf beruhenden Texten nicht nur um die Einübung neuartiger Kunstmittel, sondern diese sind in Übereinstimmung mit dem Dichtungsverständnis seiner Lehrer aufs engste mit dem geistlichen Gehalt von Anton Ulrichs Dichtung verknüpft. Wiesehr diese der für das 17. Jahrhundert so charakteristischen Gebets- und Erbauungsliteratur nahe steht, zeigt sich nicht nur an den thematischen Schwerpunkten, an der kombinierenden Benutzung zahlreicher Bibelstellen oder an der Aufnahme mancher Lieder in Werke der Erbauungsliteratur, sondern auch daran, daß mehrere Lieder sich als strengere und freiere Nachdichtungen dogmatischer und erbaulicher Texte von Leonhard Hutter, Martin Moller, Johann Arndt und Johann Michael Dilherr erweisen lassen.
In diesem Band sind die Vorträge und Berichte des Arbeitsgesprächs des Internationalen Arbeitskreises für Barockliteratur, das im März 1977 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel stattfand, veröffentlicht. Die Barockforschung wird aufgefordert, sich intensiver mit dem erhaltenen, aber unzureichend erschlossenen Briefmaterial der Epoche zu beschäftigen. Das Arbeitsgespräch, das am 10. und 11. März 1977 stattfand, widmete sich den „Problemen der Erfassung und Erschließung der Briefe deutscher Barockautoren“. In einem Kreis von Barockforschern und Bibliothekaren wurden Fragen zur Herkunft, Überlieferung und Aufbewahrung von Briefbeständen des 17. Jahrhunderts sowie deren Katalogisierung und Edition erörtert. Es folgte eine Diskussion über die Notwendigkeit einer systematischen Erfassung dieser Briefe. Zu den Themen gehören der Stand der Edition von Dichterbriefen, die Gelehrtenbriefsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, barocke Briefbestände in Wolfenbüttel, die Kommentierung und Edition der Briefbestände der Fruchtbringenden Gesellschaft, sowie Vorschläge zur Erschließung des Briefwechsels des Späthumanismus. Weitere Beiträge thematisieren die Korrespondenz bedeutender Persönlichkeiten und die Quellenwerte verschiedener Briefmaterialien. Eine Liste der Teilnehmer am Arbeitsgespräch rundet den Band ab.