Humboldt international
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The contributions to this volume focus on students and graduates from German and European universities in the Middle Ages. In a range of different perspectives, they analyse the interdependencies between university and society, concentrating on the role academic formation played for the Roman-German Empire’s potential of development.
In einer globalisierten Welt, so könnte man meinen, ist für Unternehmen, Branchen und Forschung überall alles möglich - tatsächlich aber existieren auch heute noch Räume, die als Standorte höher im Kurs stehen als andere. Ist es darum, weil in diesen Regionen ein über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte lebendig erhaltenes Spezialwissen bereits vorhanden ist, weil sich hier Hochschulen, Forschungsinstitute, Ausbildungsstätten mit den Bedürfnissen der regionalen Wirtschaft und Kultur beschäftigen? Hat es mit der umsichtig gepflegten Infrastruktur in diesen Landschaften zu tun, mit der Ansiedlung verwandter Gewerbe und Industrien, mit vorhandenen Dienstleistungen? Oder investieren Unternehmen da, wo wirtschaftliche Hemmnisse durch die Gesetzgebung wegfallen, wo der unternehmerischen Tätigkeit mehr Freiraum, mehr Freiheit gelassen wird? Vielleicht spielen gute Verkehrsverbindungen und die Möglichkeit, rasch und regelmässig in einem Netzwerk von Unternehmen und Personen zu kommunizieren, die entscheidende Rolle? Oder ist etwa der Zufall allein verantwortlich? Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft haben sich im Rahmen einer Tagung der Akademischen Kommission der Universität Bern mit der Frage beschäftigt, welche Faktoren einen Raum zu einem Innovationsraum werden lassen.
Die Autoren beschäftigen sich mit den vielfältigen Aspekten der Aufnahme von Neubürgern und Neubürgerinnen in die Städte des alten Reiches zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert. Die Perspektive ist in den meisten Fällen eine großräumige, horizontal vergleichende. Neben einführenden Studien zu Chronologie, Typologie und Geographie der Bürger- oder Neubürgerbücher enthält der Band auch solche zur Vor- und Nachgeschichte der Bürgeraufnahme, zur ländlichen und städtischen Migration, zu rechtlichen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Regularien in den Städten – auch für Sondergruppen und Ausbürger – sowie zur Integration in die Bürgerschaft. Im Mittelpunkt der Beiträge stehen Fragen zur Entwicklung des Bürgerbegriffs und des Bürgerrechts, der Einbürgerungspolitik und Einbürgerungsfrequenzen. Thematisiert werden darüber hinaus die Zuwanderungen in die Städte, berufs- und geschlechtsspezifische Migrationen nebst ihren sozialen Dimensionen sowie die daraus erschließbaren städtischen Migrations-, Gewerbe- und Kommunikationsräume.
Wissenschafts- und Wirkungsgeschichte einer Fakultät vom 13. bis zum 19. Jahrhundert
Die Beiträge dieses Beiheftes beschäftigen sich mit der Frage, auf welche Weise und mit welchem Erfolg akademische Eliten des deutschen Spätmittelalters, vornehmlich gelehrte Juristen, Theologen, Mediziner und zum Teil auch Artisten - neben einer Fülle von nicht weniger wirksamen „Halbgelehrten“ - ihr Wissen und ihre Fertigkeiten in städtische und landesherrliche Verwaltungen, in Höfe, Gerichte, Kirchen, Universitäten und Schulen hineingetragen, angewendet und dabei selbst Karriere gemacht haben. An der Spitze der deutschen Universitätsbesucher gehörten diese Eliten auf einer vermutlich mittleren Führungsebene unterhalb des Adels und des Großbürgertums zu den wichtigsten Modernisierungsträgern in Reich und Territorien. Doch anders als in den vergleichsweise modernen Monarchien Frankreichs und Englands bedienten sich die führenden politischen Kräfte des Reiches des Angebots an Gelehrten und ihres Fachwissens bis weit ins 16. Jahrhundert in noch sehr ungleicher Weise.
Ein Beitrag zur Verfassungs-, Sozial- und Universitätsgeschichte des alten Reiches im 15. Jahrhundert. Mit Rektoren- und Wahlmännerverzeichnissen der Universitäten Köln und Erfurt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts
Der Band bietet eine vergleichende Untersuchung der verschiedenen wahlrechtlichen Verfahren an 15Universitäten des alten Reiches sowie der sozialen Mechanismen der Wahl und der Selbstrekrutierung der universitären Führungskräfte, der Rektoren und des Gremiums ihrer Wähler. Besonders im alten deutschen Reich des späten Mittelalters bildete sich eine herrschaftlich-obrigkeitlich betonte, sozial sehr schmale Führungsgruppe heraus (vor allem von Juristen), die das Los – unabhängig von der Art des Verfahrens – immer wieder auf die eigenen Kreise zu lenken wußte. Rektoren- und Wahlmännerverzeichnisse der beiden bedeutenden Universitäten Köln und Erfurt enthalten für den Augenblick der Wahl die prosopographischen Daten wichtiger Persönlichkeiten des spätmittelalterlichen Staats-, Kirchen-, Stadt- und Universitätslebens.