Ziel dieser Sammlung von »Psycho-News-Lettern« ist der Nachweis, dass die Psychoanalyse in der empirischen Forschung viel besser dasteht, als gemeinhin angenommen. Michael B. Buchholz berichtet darin im Auftrag des DGPT-Vorstands monatlich über den aktuellen Forschungsstand. Er informiert darüber, ob die »Methode« oder der »Therapeut« wirkt, was es Neues zur Gewaltforschung gibt, wie Psychoanalyse und Religion zueinander stehen, präsentiert Forschungen zur Frequenzfrage oder informiert über besondere Realitätsaspekte wie die Intrige in menschlichen Beziehungen. Mehrfach greift er Forschungen über die geheimen Beziehungen zur Musik auf und zeigt, wie innerhalb der Empirie bestimmte Studiendesigns höchst skeptisch gesehen werden. Nicht zuletzt bietet er fundiertes Wissen über die Entwicklung zu einem guten Psychotherapeuten.
Michael B. Buchholz Livres
Michael B. Buchholz est responsable d'un domaine fonctionnel à l'hôpital de psychothérapie et de médecine psychosomatique 'Tiefenbrunn' près de Göttingen.






Die beiden ersten Bände der »Psycho-News« von 2004 und 2006 verteidigten und erweiterten die Psychoanalyse empirisch. Im dritten Band erörtert Michael B. Buchholz wie viel Bestätigung der Theorie durch klinische Erfahrung dabei gewonnen werden kann. Er zeigt, wie enorm die klinische Praxis der Psychoanalyse von empirischer Forschung verfeinert werden kann und so gelingt es ihm in überzeugender Weise, die scheinbar getrennten Kontinente wieder anzunähern. Das Freudsche Junktim von Heilen und Forschen ist der Psychoanalyse abhanden gekommen, es kann wieder erarbeitet werden, und dazu zeigt Buchholz in einem unterhaltsam zu lesenden Stil, wie reichhaltig die Perspektiven sind.
Wie schon im ersten Band der Psycho-News unternimmt es Michael B. Buchholz in monatlich verfassten Brief-Essays, den aktuellen Forschungsstand zu Psychoanalyse und Psychotherapie darzustellen. Themen sind u. a. Biografieforschung, Entwicklungspsychologie, Psychotherapiewirkung, Sprechen und Stottern, Schönheit und Zeit – immer in einer weit ausgreifenden Darstellung, die nicht auf Fachliteratur beschränkt ist. Die Essays sind für Laien verständlich und für Fachleute zugleich informativ. Nirgendwo bekommt man einen derart griffig geschriebenen Überblick über die verstreute Psychotherapieforschung bei so hoher Aktualität – über den Stand und die Praxisnähe der psychotherapeutischen Forschung, was Psychoanalytiker denken und wie sie klinisches Wissen in die Praxis umsetzen.
Der aktuellen Forderung nach empirischer Bestätigung schien die Psychoanalyse zeitweillig nicht entsprechen zu können. Tatsächlich sieht die Lage jedoch vollständig anders aus. Monatlich schrieb der Autor Zusammenfassungen aus aktuellen wissenschaftlichen Zeitschriften und zeigte, wie viel empirische Unterstützung international für psychoanalytische Thesen, Motive und Behandlungseffektivität wirklich da ist. Michael Buchholz widmet sich sowohl grundsätzlichen wissenschaftlichen Fragestellungen zur Evolutionstheorie oder zum Zusammenhang von Gewalt und Religion als auch praktischen Fragen zur Bedeutung der Therapeutenpersönlichkeit, der professionellen Haltung, der Gruppentherapie, der Musik und der modernen Medien. Die Untersuchungen der baby-watcher kommen ebenso zur Sprache wie die der Neurowissenschaftler. Ein Befund ist: Man braucht empirische Forschung nicht gegen die Psychoanalyse stellen; die Forschungslage ist insgesamt psychoanalyse-freundlicher, als weithin angenommen. Ein anderer Befund ist: Psychoanalyse umfasst weit mehr als die quasi-medizinische Behandlung kranker Seelen.
Einigkeit Recht Freiheit
Die liberale Studentenkorporation. Freie Wissenschaftliche Vereinigung 1881–1933. Eine Textedition nebst Anmerkungen zu Otto Dibelius und einem Aufsatz zu Georg Friedrich Nicolai und Kurt Hiller
Neue Assoziationen
Psychoanalytische Lockerungsübungen
Die Grundregel der Psychoanalyse besteht in der Aufforderung zur freien Assoziation. In der klinischen Praxis ist diese 'Regel der Regellosigkeit' ungemein produktiv. In der Theorie aber schottet sich die psychoanalytic community zu sehr gegen interessante Anregungen ab. Wenn sie diese jedoch in den Korpus der Assoziationen aufnimmt, kann von dort frische Energie ins psychoanalytische Haus wehen. Erkundet werden neue Theorien der Sprache, der Metapher und der Konversation; Ausflüge in Literatur und Körperlichkeit sowie zu einer Psychoanalyse als Lebenskunstlehre werden unternommen. Die Psychoanalyse ist zwar älter, aber auch lockerer geworden und kann sich reiche Unterstützung bei Nachbarwissenschaften holen, wenn sie sich neuen Assoziationen öffnet.
Was geschieht in einer Team-Supervision? Wie handelt ein guter Supervisor? Welcher Art sind seine Beiträge? Wie bringt er neue Sichtweisen so ein, daß diese vom Therapeuten-Team effektiv genutzt werden können? - In dem Band "Supervision im Fokus" wird das Transkript einer Supervision mit unterschiedlichen Methoden (ZBKT, SASB, Metaphernanalyse, psychoanalytische Hermeneutik) analysiert, die Forschungsergebnisse werden wiederum durch erfahrene klinische Supervisoren kommentiert, und auf diese Weise wird die Kluft zwischen Forschungsmethoden und klinisch-therapeutischer Praxis überwunden.
Psychotherapeutische Interaktion
Qualitative Studien zu Konversation und Metapher, Geste und Plan
- 242pages
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Ziel methodisch geleiteter wissenschaftlicher Anstrengungen ist hier deshalb nicht die Erzeugung irgend eines positiven Wissens -ein Punkt ubrigens, in dem sich knallharte Empiriker nicht von den Dogmatikern des UnbewuBten unter scheiden. Beide. scheinen immer schon positiv zu wissen, was „los“ ist. Ziel ist umgekehrt vielmehr, etwas sichtbar zu machen, was mit methodisch unbewaffnetem Auge sich nicht zeigt. Etwas Neues oder das Alte neu zu se hen, das wird auch Leserin oder Leser einbeziehen und verandern. Zumindest in dem Sinne, als Standortwechsel erzwungen werden, Irritationen auftreten ob der Vielfalt all dessen, was in einem Text steckt. Polyzentrisch denken also mit methodischer Absicherung; nicht aus Schwache, sondern um der Eindimensio nalitat zu entgehen. Lassen Sie sich also von den Autoren dieses Buches methodisch Landkarten an die Hand geben, um immer wieder das Territorium desselben Gespraches zu durchschreiten. Jede Karte wird eine andere Landschaft zeigen, andere Schnei sen durch den Dschungel weisen. Die Lektlire wird sich nicht lohnen, wenn man erwartet, am Ende zu wissen, was in diesem psychotherapeutischen Gesprach „los“ war, aber sie wird sich fUr den lohnen, der einen Zugewinn an Perspektiven erhofft, einen Reichtum an Tiefe, fUr dessen Integration es mehr als zweier Augen bedarf.
Heilen, Forschen, Interaktion
Psychotherapie und qualitative Sozialforschung
Dr. phil., Dr. disc. pol. Dipl.-Psych. Michael B. Buchholz ist Leiter der Forschungsabteilung des Krankenhauses „Tiefenbrunn“ - Klinik für Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Psychiatrie des Landes Niedersachsen und Privatdozent für Medizinische Psychologie am Fachbereich Medizin, Zentrum Psychologische Medizin der Universität Göttingen. Dr. med. M. A. Ulrich Streeck ist ärztlicher Direktor des Krankenhauses „Tiefenbrunn“ - Klinik für Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Psychiatrie des Landes Niedersachsen und Professor für Psychotherapie und Psychosomatik am Fachbereich Medizin der Universität Göttingen.
