Plus d’un million de livres à portée de main !
Bookbot

Wilhelm Lütterfelds

    Globales Ethos
    "Wir können uns nicht in sie finden"
    Transzendentale oder evolutionäre Erkenntnistheorie?
    Erinnerungen an Wittgenstein
    Die Welt ist meine Welt
    Wahr oder tolerant?
    • Huntington stützt seine zentrale These von den zwischen Kulturkreisen bestehenden fundamentalen und unüberbrückbaren Spaltungen auf das Argument, dass Religionen die wichtigsten objektiven Elemente sind, die eine Kultur definieren. Religionen – zumal die großen missionarischen Weltreligionen des Christentums und des Islam – sind nach seiner Einschätzung nämlich letztlich radikal wahrheitsintolerant und können daher andere Religionen nicht als gleichwertig und gleichermaßen existenzberechtigt anerkennen. Die in diesem Band enthaltenen Beiträge des Wittgenstein-Symposions 2004 gehen der speziellen Problematik der Globalisierung (vor allem) vor dem Hintergrund von Wittgensteins Vorlesungen über den religiösen Glauben sowie seinen Philosophischen Untersuchungen nach, die möglicherweise einen Lösungsansatz für die geschilderten Probleme beziehungsweise theoretische Ansätze zu einem lebenspraktisch realisierbaren Ausweg aus Huntingtons fatalistischer Clash-of-Civilizations-Philosophie enthalten.

      Wahr oder tolerant?
    • Im Zuge der vielschichtigen und komplexen Globalisierungsprozesse sind die Kulturkreise im 21. Jahrhundert zunehmend miteinander konfrontiert. Diese Konfrontation wird auch dazu führen, daß überkommene kulturelle Identitäten zunehmend in Frage gestellt und zumindest teilweise aufgelöst werden. Denn in dem Maße, in dem es schwieriger wird, das Eigene vom Fremden zu trennen, wird auch die Definition der eigenen (kollektiven) Identität erschwert. Dieser Verlust der Identität wird von vielen Menschen als bedrohlich wahrgenommen. Die Welt ist meine Welt kann nun einerseits so verstanden werden, daß für jeden Menschen die Welt immer Gegenstand seiner individuellen Erfahrung ist. Umgekehrt kann diese Formel aber auch so verstanden werden, daß die eigene kulturelle Identität immer nur über kulturelle Universalien definiert werden kann, die sie mit anderen menschlichen Lebensformen gemeinsam hat. Die Art, wie der daraus resultierenden Spannung praktisch Rechnung getragen wird, wird darüber entscheiden, ob Globalisierung in den einzelnen Kulturkreisen eher zur Chance oder zur Bedrohung wird.

      Die Welt ist meine Welt
    • Wenn man Wittgensteins Analysen zum Phänomen der Erinnerung, wie er sie in seinen Philosophischen Bemerkungen vorträgt und denen auch der Titel dieses Bandes der Wittgenstein-Studien entnommen ist, folgt, dann können die Beiträge dieses Buches jedenfalls eines nicht sein: eine Art hermeneutischer Rückblick auf Wittgensteins philosophische Untersuchungen und deren Original-Semantik. Philosophische Erinnerungen erzeugen vielmehr in ihrer rezipierenden Interpretation immer wieder eine neue hermeneutische Gegenwart eines Werkes. Den Autoren dieses Bandes gebührt Dank für ihre Bereitschaft, die hermeneutische Erinnerung an Wittgenstein nicht als ein Sehen in die Vergangenheit (im Sinne der physikalischen Zeit) aufzufassen, sondern Wittgensteins Einsichten in ihren eigenen Untersuchungen und im Horizont ihrer ähnlichen Gedanken selber gegenwärtig werden zu lassen.

      Erinnerungen an Wittgenstein
    • Eine der größten Schwierigkeiten eines symmetrischen, wechselseitigen Verstehens und Kooperierens ist die Eigenzentrik des Verstehenskriteriums aufgrund der eigenen Lebensform – mit der höchst bedenklichen Konsequenz des Wittgenstein-Mottos dieses Buches, nämlich daß wir uns in den Anderen nicht finden können. Korrigiert wird dieser Aspekt des interkulturellen Verstehens durch das Konzept einer von allen Kulturen geteilten, allgemeinen menschlichen Lebensform, die wiederum bei Wittgenstein den Rang eines interkulturellen Verstehens-Aprioris einnimmt und die Funktion hat, Sprachspiele und ihre divergierenden Regeln ineinander zu übersetzen. Wittgensteins späte Untersuchungen tragen aber auch dem Problem unaufhebbarer Kommunikationsgrenzen Rechnung. Und zwar in ihrer Theorie einer «Grammatik» von Weltbildsätzen, die keinerlei Verstehensbrücken zu Weltbildsätzen fremder Kulturen erlaubt. Die Aufsätze dieses Sammelbandes, der die Ergebnisse des dritten Wittgenstein-Symposions der Deutschen Ludwig Wittgenstein Gesellschaft e. V. zusammenfaßt, sind dieser Problematik gewidmet und versuchen, die unterschiedlichen interkulturellen Verstehensmodelle auszuarbeiten, ihre Schwierigkeiten zu analysieren und angemessene Lösungsvorschläge zu entwickeln.

      "Wir können uns nicht in sie finden"
    • Angesichts der heutigen globalen Probleme sind weltweite Maßnahmen und Strategien gefordert. Ist die Voraussetzung dafür die Begründung eines ÊWelt-EthosË als legitimatorische Basis und handlungsleitende Norm? Oder ist der faktisch bestehende Ethos-Pluralismus samt seiner konfliktträchtigen Struktur unaufhebbar? Autoren unterschiedlicher Richtungen melden sich in diesem kontroversen Sammelband zu Wort.

      Eine Welt - eine Moral?
    • Das Sprachspiel der Freiheit

      • 260pages
      • 10 heures de lecture

      Der späte Wittgenstein hat vom Wort «Freiheit» sehr selten Gebrauch gemacht, und die Mehrzahl der wenigen Stellen, in denen das Wort im Nachlaß vorkommt, fällt größtenteils auf die Zeit vor 1934. So ist es nicht verwunderlich, daß die Autoren dieses Bandes größtenteils den Weg eingeschlagen haben, Wittgensteins Ansichten über Freiheit in erster Linie nicht direkt, sondern eher indirekt zu besprechen: nicht also Textstellen unter die Lupe zu nehmen, die das Problem der Freiheit explizit behandeln, sondern vielmehr solche, in denen es etwa um die Willkürlichkeit der Handlungen oder die Handlungsweise der Sklaven geht. Darüber hinaus erweitert ein Teil der Beiträge den Horizont der Wittgenstein-Exegese dadurch, daß sie die von Wittgenstein formulierten begrifflichen Probleme mit einschlägigen Überlegungen und Lösungen aus der Philosophiegeschichte, der zeitgenössischen philosophy of mind oder der Gehirnforschung vergleichen und sie gegenseitig vor dem Hintergrund der anderen bewerten.

      Das Sprachspiel der Freiheit