Bewahren und Erforschen
Beiträge aus der Nicolaus-Matz-Bibliothek (Kirchenbibliothek)
Beiträge aus der Nicolaus-Matz-Bibliothek (Kirchenbibliothek)
Eine Auswahl aus Pressmitteilungen der Universität Bremen 1974-1980
Bücher und Bibliotheken sind unverzichtbare Arbeitsunterlagen für den Sprach- und Literaturwissenschaftler. Dass Büchersammlungen nicht nur Zulieferer der benötigten Literatur sind, sondern auch selbst in Geschichte und Gegenwart etwas über Literatur und ihre Rezeption aussagen können, hat nicht erst die moderne Literatur- soziologie festgestellt. Die «Deutsche Bibliotheksgeschichte» will mit der historischen Entwicklung des deutschen Bibliothekswesens von den ersten Klosterbibliotheken der Karolingerzeit bis zur modernen Gebrauchsbibliothek vertraut machen. Dabei werden die Einbettung in das Bildungswesen, die Voraussetzungen (wer gründete Bibliotheken und warum), die Bestände (welche Bücher wurden ge- sammelt) und die Benutzer betrachtet. Exemplarisch wird die Ent- stehung wichtiger Zentren der deutschen literarischen Überlieferung verfolgt. Ein Blick auf die Entwicklung nach 1945 rundet die Arbeit ab.
Wer schneller liest, ist in der Schule klar im Vorteil!
Im Jahr 1999 erkrankte meine Frau Andrea an einem unbekannten Virus und es stand einige Zeit nicht gut um sie. Ich versprach dem lieben Gott, sobald sie wieder vollständig gesund sei, würde ich mich auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostela machen. Andrea wurde wieder gesund und mein Versprechen geriet in Vergessenheit. Ein bekannter Komiker machte sich auf den Weg. Kurz erinnerte ich mich wieder an mein Versprechen, aber andere Sachen waren halt wichtiger. Das Leben ging weiter bis zum Februar 2008. Andrea wurde wieder krank und noch schlimmer als vor einigen Jahren. Ich erinnerte mich wieder an mein Versprechen und erneuerte es gegenüber dem lieben Gott. Wieder wurde meine Frau gesund und im März 2009 machten wir uns schließlich auf nach Santiago de Compostela.
Kaum ein Gesichtswinkel hat den Blick auf die Beurteilung ethisch relevanter Zustände und Entwicklungen und die zu ihrer Korrektur wünschenswerten menschlichen Verhaltensweisen in Vergangenheit und Gegenwart mehr irritiert als der Gesichtswinkel des »Interesses«, sowohl auf der Seite ethisch Postulierender als auch auf der Seite potentieller Adressaten ethischer Postulate. Es gehört zu den sozial interessantesten Phänomenen, was aus diesem oft wertneutral verstandenen Begriff im Zusammenhang mit der Wertung konkreten menschlichen Handelns oder Unterlassens geworden ist. Die Bedeutung des Wortes »Interesse« rangiert heute vom Gegenpol schlechthin gegenüber ethisch postulierten Rücksichtnahmen auf andere bis zur verständnisvollen Legitimation für das Fehlverhalten von Adressaten ethischer Postulate. Die Sozialwissenschaften der letzten Jahrzehnte haben Ansätze entwickelt, die es heute möglich machen, dem schiefen Spannungsverhältnis von Interesse und Moral mit neuen analytischen Methoden und normativen Wegen entgegenzutreten. Die Philosophie, die Theologie und die Sozialwissenschaften unserer Zeit rücken das Interesse in ein konstruktiv positives Verhältnis zur Moral. Das »wohlverstandene Interesse« (J. Messner) ist kein Gegenpol zum ethischen Verhalten, sondern - im Gegenteil - als eine der menschlichen Natur immanente Kraft sein wichtigster und - im ganzen gesehen - sein unentbehrlicher Bundesgenosse. Vom »größten Glück der größten Zahl« der einzelnen Menschen bis zum kollektivistisch - totalitären Postulat »Gemeinnutz geht vor Eigennutz« hat die Menschheit in den letzten zweihundert Jahren einen inhalts- und überraschungsreichen Lernprozeß durchlaufen, der es reizvoll erscheinen läßt, einen Beitrag zu einer Zwischenbilanz zu versuchen. Das alles hat die Johannes-Messner-Gesellschaft veranlaßt, diesen Fragenkomplex zum Gegenstand eines Symposiums zu machen, das am 11. und 12. Februar 1993 in Wien-Neuwaldegg stattgefunden hat. Einige der dort für das Them