Dirk Blasius Livres






Dirk Blasius stellt den Bürgerkrieg der Jahre 1930–33 in den Mittelpunkt seines Buches und kann deshalb sichtbar machen, wie und warum die Auflösungstendenzen der jungen Republik in dieser Zeit den entscheidenden Tiefpunkt erreichten und wie die – von Teilen der Presse niedergeschriebene – Politik zunehmend ihre Richtungskompetenz verlor. Die Konsequenz: Gewaltbereite Kräfte eroberten mehr und mehr die »Straße«. Das Ende: Den Nazis blieb es vorbehalten, von nun an als »Hoffnungsträger« auftreten zu können.
Die Literatur zu Carl Schmitt ist geradezu unüberschaubar. Die in diesem Buch vorgelegten Studien behandeln die Wirkung Schmitts in der politischen Geistesgeschichte der Bundesrepublik, in der ihm trotz entschiedener Parteinahme für den Nationalsozialismus der Aufstieg gelang. In der Forschung sind die Hörfunkinterviews unbeachtet geblieben, in denen Schmitt seine Rolle im Vorgang der Machtergreifung beschrieb. Sie werden hier erstmals dokumentiert und analysiert. Durch den Blick auf Schmitt als Zeitzeugen und Zeitgenossen arbeiten die Studien seine Verantwortung für den 30. Januar 1933 und Hitlers Herrschaft heraus.
Carl Schmitt
- 250pages
- 9 heures de lecture
Die Lebensgeschichte Carl Schmitts ist untrennbar mit der Unheilsgeschichte des Nationalsozialismus verknüpft. In seinem Werk hat er die Signale seiner Epoche aufgenommen und selbst Signale gesetzt. Die Beschäftigung mit Carl Schmitt kann sich daher nicht lösen von der historischen Konstellation des Nationalsozialismus. Während viele Interpretationen diese geschichtliche Folie ignorieren, stellt Dirk Blasius die historische Figur Carl Schmitt in das Zentrum seines Buches. Er verfolgt Schmitts Weg in der Politik seiner Zeit. Carl Schmitt, dessen Horizont weit über den seiner Profession, der Rechtswissenschaft, hinausreichte, war schon in der Weimarer Zeit eine zentrale Bezugsfigur für das nationalkonservative Deutschland. Er war ein Exponent jener alten Eliten, die unter Preisgabe ihrer Identität zu Vasallen Hitlers wurden. Als »ein Konservativer im Freiwilligendienst der nationalsozialistischen Revolutionsbewegung« ließ er nichts unversucht, diese Oberschichten für den Nationalsozialismus zu gewinnen. Schmitt nahm eine Mittlerstellung zwischen den alten Eliten und der neuen nationalsozialistischen Führungsschicht ein. Seine politische Bühne war der im Juli 1933 gegründete Preußische Staatsrat, zu dem neben Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Bürokratie auch die Spitzen der NS-Organisationen gehörten. Die Berufung in dieses Gremium war für Schmitt ein lebensgeschichtliches Ereignis von großer Antriebskraft. Hier liegt der Schlüssel für seinen spannenden und aufschlussreichen Weg im nationalsozialistischen Staat.
Dirk Blasius untersucht die Geschichte des Scheidungsproblems vom Ende des 18. Jahrhunderts bis 1945, indem er die Methoden der Rechts- und Sozialgeschichte gemeinsam anwendet und miteinander in eine fruchtbare Beziehung setzt.(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Tage deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert
- 142pages
- 5 heures de lecture
Tage deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert gibt es viele. Orientiert man sich nur am Kalender, kommt man auf 36.525. Einige Tage aber bleiben stärker in Erinnerung, über sie wird gesprochen, sie spielen eine Rolle im kollektiven Gedächtnis der Deutschen. An ihnen haben Ereignisse stattgefunden, die besonders weitreichende Folgen hatten, oder die Ereignisse dieser Tage haben Symbolkraft entwickelt für ein umfassenderes, komplexeres Geschehen. Sich mit solchen Tagen zu beschäftigen, stellt eine bewährte Form der Aneignung von Geschichte dar. Die Autoren des Bandes nähern sich den Wegen und Irrwegen der deutschen Geschichte im Jahrhundert der beiden Weltkriege mit acht Symboltagen, die von besonderem Erinnerungswert sind: der Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914, die Novemberrevolution 1918, die Machtübernahme der Nationalsozialisten, die Wannseekonferenz 1942, das Kriegsende 1945, der Aufstand in der DDR 1953, der Mauerbau 1961 und die deutsche Einheit im Jahre 1989. In acht illustrierten Essays regen sie zum Nachdenken über Deutschland und die Deutschen im 20. Jahrhundert an.
Die Geschichte der Psychiatrie im 19. und 20. Jahrhundert bis 1945 wird orientiert an den Epochen dargestellt