Albrecht Schau Livres






Vom Stöhnen des Leibes
Heitere Erkundungen zum Lebensmittelpunkt
Motto „Ich krame zu viele Geschichten auf einmal aus, aber ich möchte, dass man rings um die Geschichte, die ich erzähle, eine Überfülle von anderen Geschichten spürt, die ich auch erzählen könnte und vielleicht noch erzählen werde oder womöglich schon mal bei anderer Gelegenheit erzählt habe, einen Raum voller Geschichten…“ Italo Calvino Wenn ein Reisender in einer Winternacht Es ist 22 Uhr und 13 Minuten. Ich habe gerade den Schlusspunkt hinter das Manuskript gesetzt, sehe ihn ein zweites Mal an, kann’s kaum glauben, dass das tatsächlich der Schlusspunkt sein soll. Ich verschränke müde meine Arme hinter dem Kopf, strecke mich lang aus, hole tief Luft, blicke den Punkt ein drittes Mal an. Ja, er ist noch da. Ich lächle glückselig. Geschafft. Ich habe nicht mitbekommen, wie sich meine Freundin von hinten an mich angeschlichen hat. Erst als sie sanft ihre Arme um mich legt, nehme ich sie wahr. Sie lehnt den Kopf ganz zart auf meine linke Schulter und flüstert mir, den Blick auf den Computerschirm gerichtet, ins Ohr, sie könne gern Korrektur lesen. Warum wirkt ihr Angebot auf mich wie eine Drohung? Ich muss stöhnen.
„Dichter in Handschellen“ bezeichnet der Autor selbst als Schelmenroman, es handelt sich aber gleichzeitig um einen spannenden Psychokrimi. Protagonist ist ein Sonntagskind, das natürlich den Namen Felix trägt. Ein solches Kind kann nur ein besonderes sein, davon sind die Eltern überzeugt. Die ererbten Gene und das Geld ermöglichen dem Sprössling ein sorgenfreies Leben. Mit 45 hängt er seine Karriere an den Nagel, genießt das Leben als Lebemann und beginnt Krimis zu schreiben. Doch dann beschließt Felix Ascher Verbrecher zu werden … Ein köstliches Lesevergnügen, das den Leser in die Abgründe der menschlichen Seele führt, ohne selbst düster zu sein.
Der Brückenbau
I. Teil
