Die Darstellung erläutert ein Verfahren zur Bestimmung der zeitlichen Abfolge von Texten ohne externe Daten. Durch die Auffassung der Texte als aktuelles Sprechereignis wird ihre authentische Gegenwart sichtbar. Der originäre Sprecher setzt in seiner elementaren Funktion ein verstehendes Äquivalent frei, den originären Rezipienten. Dieser Rezipient ist ein Gegenüber des Sprecher-Subjekts und gleichzeitig nur aus diesem ableitbar. Er besitzt eine räumliche Präsenz, die mit der zeitlichen Gegenwart verknüpft ist und mit dieser notwendig verfällt. Das Verfahren zeigt, dass die Vorstellung vom Alter des griechischen Alphabets sowie die seit 1952 gültige Deutung der bronzezeitlichen Linear-B-Schrift einer Revision bedürfen.
Derk Ohlenroth Ordre des livres



- 2019
- 1996
Das Abaton des Lykäischen Zeus und der Hain der Elaia
Zum Diskos von Phaistos und zur frühen griechischen Schriftkultur
- 500pages
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Der Diskos von Phaistos, entdeckt in einem kretischen Palast und auf etwa 1600 v. Chr. datiert, bleibt ein faszinierendes Rätsel der Archäologie. Sein einzigartiges piktographisches Schriftsystem und die unklare Bedeutung der Zeichen werfen Fragen auf, während die zugrunde liegende Sprache unbekannt ist. Da der Diskos aus einem rein minoischen Kulturhorizont stammt, werden indogermanische Sprachen kaum in Betracht gezogen. Alle bisherigen Entschlüsselungsversuche scheiterten, was den Diskos zu einem der geheimnisvollsten Artefakte der prähistorischen Geschichte macht.