Dieser 2003 zuerst veröffentlichte Band mit Interpretationen englischer Dichter - von Shakespeare über die Romantiker Coleridge, Shelly and Keats zu den großen „Heimkehrern“ Henry James und T. S. Eliot - erscheint hier in erweiterter Auflage unter neuem Titel. Der Spannungsbogen reicht zeitlich von 1600 (Hamlet) bis 1944, dem Erscheinen der „Four Quartets“ als Zykluls. Drama, bürgerlicher Roman, Spukgeschichte und Lyrik bilden vier etwa gleich lange Teile. Inhaltlich steht das Thema Verrat im Mittelpunkt - Verrat an einem Land, einer Autoritätsfigur, einem Intimpartner. Und da Verrat immer einen Identitäsbruch voraussetzt, geht es auch - wie in Robert Louis Stevensons „Dr. Jekyll and Mr Hyde“ - um Ichspaltung und Doppelgängerleben.
Peter Dettmering Livres






Psychoanalytische Erkenntnisse werden zur Erschließung von Dichtung eingesetzt und nicht - zumindest nicht primär - zur Ergründung der Künstlerpersönlichkeit.
Der Band enthält die gesammelten Aufsätze des Autoren über das Gebiet „Dichtung und Psychoanalyse“. Neben literarischen Schriften behandelt Peter Dettmering in diesem Band auch das Thema „Grandiosität im Film“, u. a. am Beispiel der Teufelsfiguren im amerikanischen Film oder der Werke David Leans. Zu den besprochenen literarischen Schriften gehören beispielsweise Johann Wolfgang von Goethes „Faust“, Heinrich von Kleists „Michael Kohlhaas“ und „La Prisonniére“ von Marcel Proust.
Das Vermüllungssyndrom
Theorie und Praxis
Das „Vermüllungssyndrom“ beschreibt ein Phänomen, bei dem Menschen durch die Ansammlung wertloser Gegenstände ihre Wohnungen unbewohnbar machen, was sie der Gefahr von Kündigung, Zwangsräumung und Heimunterbringung aussetzt. Während weniger stark Betroffene Unterstützung von geheilten „Messies“ erhalten können, sind schwerere Fälle oft ohne Eingreifen von Behörden und Müllabfuhr nicht zu bewältigen und erregen häufig mediales Interesse. Die Zielgruppe umfasst Sozialpädagogen, Ärzte, Psychologen, Journalisten sowie Betroffene und deren Angehörige. Das Buch verfolgt drei Hauptziele: die Ursachen des Syndroms darzustellen, das Verständnis für die Betroffenen zu fördern und mögliche Hilfsmaßnahmen aufzuzeigen. In der 6. Auflage von 2018 hat Dr. Renate Pastenaci in einem einführenden Kapitel ihre 18-jährige Erfahrung in der psychotherapeutischen und psychiatrischen Behandlung zusammengefasst. Sie ermutigt dazu, mit Betroffenen in Kontakt zu treten und ihnen Wertschätzung entgegenzubringen. Zudem enthält die Neuauflage eine aktualisierte Liste von Adressen, an die sich hilfesuchende Betroffene und Angehörige wenden können.
Literatur- und Filmanalyse
- 175pages
- 7 heures de lecture
„Literatur- und Filmanalyse“ setzt die 1965 begonnene Anwendung psychoanalytischer Denkmodelle auf literarische Werke fort. Im ersten von drei Teilen, in die das Buch sich gliedert, steht Dostojewski im Zentrum. Seine fünf großen Romane – „Schuld und Sühne“, „Der Idiot“, „Die Dämonen“, „Der Jüngling“ und „Die Brüder Karamasoff“ werden in der Reihenfolge ihrer Entstehung zum Gegenstand literaturanalytischer Untersuchung. Die Urteile späterer Schriftsteller (Nietzsche, Freud, Thomas Mann, Gottfried Benn, Marcel Proust) über die nicht selten als „verbrecherisch“ verstandene Thematik Dostojewskis runden diesen Teil ab. Der zweite Teil befaßt sich mit einzelnen Werken: die Dramen T. S. Eliots, die „Bakchen“ des Euripides, drei Gedichte von Federico Garcia Lorca, die Lyrik Hölderlins und Friedrich Schillers „Don Carlos“. Wichtigster Beitrag ist hier der Aufsatz „Psychoanalyse und Literatur“, der vor allem die Verdienste Sigmund Freuds um die psychologische Ergründung von Literatur und in einem separaten Teil die Sonderstellung Rilkes als „Adept“ der Psychoanalyse hervorhebt. Der dritte Teil versucht den Beweis zu erbringen, dass Film – als eine eigene Form des Erzählens – ähnlich wie die Literatur zum Gegenstand psychoanalytischer Erforschung werden kann. Der Regisseur wird als Autor seiner Filme verstanden.
'(…) die Reihe (wird] zum einen zu einem bedeutenden Ort der Reflexion, zugleich ist sie Wissensspeicher für spätere wissenschaftshistorische Forschung. (…) Wir können gespannt auf den nächsten Band blicken.' (Deutsches Ärzteblatt) 'Die Beiträge (…) sind ein unerschöpflich sprudelnder Quell für psychoanalytisch-wissenschaftliche Theorieansätze, der sich aus Berufs- und Lebenserfahrung speist. (…) Durch die Prismen von vier Lebensschilderungen erfahren wir unerschöpflich viel, nicht nur über die Geschichte der Psychoanalyse, sondern auch über (europäische) Kulturgeschichte.'
Russische Erzählkunst
- 106pages
- 4 heures de lecture
„Russische Erzählkunst“ würdigt die Bedeutung Puschkins in der Aufbruchsphase der großen russischen Literatur und wendet sich dann Autoren der zweiten Jahrhunderthälfte zu (Turgenjev, Dostojewski, Tolstoi, Tschechow). Abschließend geht es um Autoren des 20. Jahrhunderts, bei denen trotz fremder Sprache ( Nabokov) und andersartiger medialer Vermittlung (Film) der Glanz russischer Erzählkunst noch einmal aufscheint.
Sechs Portraits über Regisseure, sowie achtzehn Essays zum amerikanischen und europäischen Film lassen eine persönliche Filmgeschichte der letzten sechzig Jahre entstehen.
Zwillings- und Doppelgängerphantasie
- 173pages
- 7 heures de lecture
Dieser Band stellt den Versuch dar, den Variationsreichtum des im Titel genannten Doppelmotivs anhand von Dichtungen Goethes, Zeitgenossen Goethes (Moritz, Jean Paul, Kleist) und der Klassik der Moderne (Kafka, Borchardt, Musil, Doderer) monographisch darzustellen. Tritt uns in der Zwillingsphantasie ein Teil unserer als etwas Urvertrautes, so in der Doppelgängerphantasie als etwas Unberechenbares und Gefährliches entgegen. Der Doppelgänger „geht herum und tut in unserem Namen, was wir tun könnten, aber nie tun würden“ (Doderer). Der Band richtet sich gleichermaßen an Tiefenpsychologen, Germanisten und Literaturliebhaber.