Das verbreitete Vorurteil kennt Rudi Dutschke allein als Aktivisten der Jahre 1966 bis 1968, in den Jahren danach abgetan, nach seinem Tod scheinheilig anerkannt. Dieser lange vergriffene Band, von Dutschke selbst geplant, zeigt den intellektuellen und den politischen Weg dieses eigenständigen Denkers zwischen zwei deutschen Staaten und vielen Dogmatismen: von der Unangepasstheit des jungen Christen in der DDR bis zu den Versuchen, theoretisch und politisch auf eine resignierende oder sektiererisch zerfallende Linke einzuwirken. Die hier gesammelten Texte sind seltene Dokumente, die weit über den Kontext der 68er Bewegung hinausreichen. Heute, in Zeiten politischer Entsolidarisierung, verdienen sie es, wiedergelesen zu werden. Der Band wird ergänzt um bisher unveröffentlichte Texte, Faksimiles und Fotos aus dem Nachlass.
Rudi Dutschke Livres
Rudi Dutschke s'est imposé comme une figure de proue du mouvement étudiant allemand des années 1960, prônant une approche transformatrice du changement sociétal. Il a proposé une "longue marche à travers les institutions", visant à obtenir des réformes radicales de l'intérieur des structures gouvernementales et sociales, s'inspirant de penseurs tels qu'Antonio Gramsci et de l'École de Francfort. Dans les années suivantes, il s'est engagé activement dans le mouvement écologiste naissant, poursuivant sa quête de transformation systémique. Les contributions intellectuelles et l'activisme de Dutschke ont profondément influencé le paysage politique, laissant un héritage durable à la théorie critique et à l'activisme social.






Jürgen Miermeister, geboren am 19. März 1943 in Radebeul bei Dresden, ist Journalist, Filmemacher und Schriftsteller. Aufgewachsen im Westen Deutschlands und in der Schweiz, studierte er Philosophie, Germanistik und Publizistik in Erlangen/Nürnberg, Berlin (West) und Spanien und erhielt Promotions- und Forschungsstipendien. Seit 1977 veröffentlicht er Satiren, Essays und kleinere Prosa sowie kulturpolitische Beiträge für Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen. Seit 1986 ist er Kulturredakteur des Zweiten Deutschen Fernsehens/3sat in Berlin und arbeitet als Drehbuchautor und Regisseur von Features, Essays und Porträtfilmen. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen unter anderem die Herausgaben von Rudi Dutschkes Werken und die Duographie über Ernst Bloch und Rudi Dutschke. Zudem verfasste er „Berlin. Anleitungen zum Umgang mit einer Riesin“. Seine filmische Trilogie für das ZDF umfasst Porträts von Franz Fühmann, Peter Huchel und Uwe Johnson. Weitere Künstler- und Schriftstellerporträts für ZDF/3sat sind unter anderem über Wolfgang Neuss, Hans Frölicher, Bernhard Minetti, Ernst Bloch, Pier Paolo Pasolini, Heiner Müller, Hannah Arendt, Rudi Dutschke, Johann Wolfgang von Goethe, Marcel Reich-Ranicki, Werner Finck, Albert Einstein, Gottfried Benn, Alfred Döblin und Max Planck.
Rudi Dutschke war der zentrale Repräsentant der 68er-Bewegung, der moralische Impetus und das Sendungsbewusstsein verkörperte. Diese Sammlung von Reden und Gesprächen bietet fundiertes Quellenmaterial und enthält Kommentare sowie unveröffentlichtes Material von Ulrich Chaussy, darunter Dutschkes Auftritte in Prag und Gespräche mit dem Ehepaar Gollwitzer.
Rudi Dutschke war einer der originellsten politischen Köpfe der Studentenbewegung und das Idol einer ganzen Generation. Als er im Dezember 1979 an den Folgen des Attentats vom April 1968 starb, hinterließ er eine Lücke, die nicht mehr geschlossen werden konnte. Seine Tagebücher - jetzt erstmals vollständig veröffentlicht - offenbaren einen sensiblen Geist und einen klaren Verstand. Dutschke beobachtet aufmerksam die Ereignisse seiner Zeit, schildert aber auch sehr Persönliches. Die Tagebücher dokumentieren Zweifel und Ratlosigkeit und stehen doch zugleich für seine unbeirrbare Überzeugung, dass die Gesellschaft sich radikal ändern muss, damit der Mensch ein Mensch sein kann.
Zu Protokoll
Fernsehinterview von Günter Gaus 17. Voltaire Flugschrift
Zur Literatur des revolutionären Sozialismus von K. Marx bis in die Gegenwart
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- 1 heure de lecture
In den Jahren 1978/1979 führten der ehemalige APO-Vordenker Rudi Dutschke und der inhaftierte libertäre Autor Peter Paul Zahl einen intensiven Briefwechsel. Trotz der schwierigen Umstände – Zahl saß in Haft und die Bundesrepublik war im Ausnahmezustand – diskutierten zwei bedeutende Figuren der Linken, die unterschiedliche Positionen vertraten. Erst am 24. Oktober 1978 erhielt Dutschke die lang ersehnte Besuchserlaubnis für Zahl. Dieser hatte bereits 2001/2002 eine Veröffentlichung des Briefwechsels angestrebt, die schließlich dreizehn Jahre später von Dutschkes Witwe Gretchen und Germanist Christoph Ludszuweit realisiert wurde. Der Briefwechsel bietet spannende Einblicke in die linken Diskurse der damaligen Zeit, weist jedoch Lücken auf, da einige Briefe, einschließlich der ersten Kontaktaufnahme, nicht mehr auffindbar sind. Die Korrespondenz behandelt Themen wie die Rolle der DKP, die Gründung der Grünen und die Schaffung der taz sowie Fragen zu Kampfformen und der Einordnung der 68er Bewegung. Ergänzt wird der Band durch einen Brief von Peter Paul Zahl an Helmut Gollwitzer, einem engen Freund Dutschkes, über dessen Tod.
Rudi Dutschke
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- 12 heures de lecture
Am 11. April 1968 wurde Rudi Dutschke, Symbolfigur der antiautoritären Bewegung und theoretischer Kopf der Außerparlamentarischen Opposition, auf dem Kurfürstendamm von Josef Bachmann niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt. Bachmann äußerte nach seiner Festnahme, dass er bedauere, dass Dutschke noch lebe, und hätte ihn mit einer Maschinenpistole „zersägt“, wenn er das Geld dafür gehabt hätte. Er hatte seine Schießausbildung von einem NPD-Mitglied erhalten und pflegte Kontakte zur späteren Wehrsportgruppe Hoffmann. Die Proteste, die auf das Attentat folgten, erschütterten die Republik und richteten sich insbesondere gegen den Springer-Verlag. Dutschke erholte sich nie vollständig von den Schusswunden und starb am 24. Dezember 1979 in Dänemark an den Spätfolgen des Attentats. Der Sozialforscher und Philosophie-Professor Helmut Reinicke, ein Weggefährte Dutschkes, reflektiert über dessen frühe Jahre und die Bedeutung von Hans-Jürgen Krahl in diesem zwölften Band der Bibliothek des Widerstands. Ein LAIKA-Mediabook endet nicht mit der letzten Seite: Im hinteren Innendeckel erwartet Sie eine DVD mit mehreren Filmen über Rudi Dutschke, darunter „Aufrecht gehen, Rudi Dutschke“ und „Dutschke, Rudi, Rebell“.